RTE Frankfurt - (www.emfis.de) - Die Aktie des insolventen Solarriesen Q-Cells ging in den vergangenen Handelstagen naturgemäß nochmals deutlich nach unten. In Frankfurt verbillligte sich der Wert heute zuletzt um weitere 1,99 Prozent auf 14,8 Cents. Angesichts der großen Zahl an ausstehenden Aktien bedeutet dies allerdings auch, dass der Markt dem Pleite-Unternehmen aktuell noch immer einen Börsenwert von mehr als 26 Millionen Euro zubilligt.
Zwar sind bei den Aktien insolventer Unternehmen hohe Handelsumsätze und auch immer wieder kurze Kurssprünge nach oben durchaus keine Seltenheit. Dabei hoffen die Akteure unter anderem darauf, dass der Wert zuvor von vielen Tradern leerverkauft wurde, und dass sich die Shortseller anschließend wieder eindecken müssen. Für Privatanleger ist die Wahrscheinlichkeit solcher "Short-Squeeze-Szenarien" aber schwer abzuschätzen, da ihnen in der Regel nicht die nötigen Marktdaten vorliegen.
Q-Cells ist kein "Schnäppchen"
Abwegig ist es dagegen, auf eine wie auch immer geartete Aufbesserung der fundamentalen Situation zu hoffen. Im Fall von Q-Cells wurde zwar zuletzt unter anderem gemeldet, dass der Insolvenzverwalter alles daran setze, den operativen Betrieb aufrecht zu erhalten. Auf viel Aufmerksamkeit stießen bei den Anlegern auch die Gespräche mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff. Es steht außer Frage, dass derzeit von vielen Seiten daran gearbeitet wird, den Fortbestand von Q-Cells irgendwie zu sichern. Doch selbst im Idealfall geht die Chance der ehemaligen Aktionäre, auch nur einen Teil ihres Einsatzes wiederzusehen, gegen Null. Dies liegt nun einmal in der Natur einer Insolvenz.
Vor diesem Hintergrund besteht für Trader zwar eine Restchance, beim kommenden Auf und Ab des insolventen Wertes noch einen Glückstreffer zu landen. Von dem Gedanken, hier eine Aktie zu "Schnäppchenpreisen" abstauben zu können, sollte man sich als Anleger aber verabschieden.
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