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Kohle scheffeln ist schwieriger geworden

07.05.2012  |  Rohstoff-Trader
Lange Zeit sah es so aus, als ob die Zeiten für die teilweise schon Tod gesagte Kohle doch wieder golden wären.

Und die Aussicht auf eine starke Nachfrage aus ausstrebenden Ländern wie China hat die Preise bis Ende 2010 auch nach oben katapultiert. Doch seitdem haben die Notierungen rund 30% nachgegeben und viele Kurse von Kohleproduzenten haben sogar noch stärker nachgegeben. So hat etwa das RBS World Coal TR Index Zertifikat (WKN: AA0BWB) seitdem sogar mehr als 40% an Wert verloren.


Shale Gas verändert den Markt

Ob es sich dabei aber jetzt schon um Schnäppchenkurse handelt, bleibt abzuwarten. Denn hinter den jüngsten Entwicklungen könnte mehr stecken als nur ein temporäres Problem. Speziell in Amerika ist der Kohle durch den dort massiv ausgebauten Abbau von so genanntem Shale Gas ein ernster und billiger Konkurrent erwachsen. Der durch die Mehrproduktion bewirkte erhebliche Preisrückgang bei US-Erdgas führt zur vermehrten Verwendung von Gas. Die Lagerbestände bewegen sich in Übersee derzeit fast 45% über dem Zehnjahres-Durchschnitt.

Was hier in Gang gekommen ist, zeigt sich in der Politik des Energiekonzerns Southern. Der größte Kohleverbraucher der USA ist nach Aussagen des Vorstands dabei, grundlegend von Kohle auf Erdgas umzusteigen. Setzt sich dieser Trend auch in anderen Teilen der Welt fort, dann ist die Expertenprognose gefährdet, wonach bis 2025 Kohle das Öl als wichtigsten Energieträger ablösen könnte.

In den USA ist Gas derzeit jedenfalls dabei, die Kohle als beliebteste Energiequelle abzulösen. In China, wo bereits jetzt drei Mal so viel Kohle wie in Amerika verbrannt wird, oder auch in Indien, wo Kohle rund 70% der Stromproduktion abdeckt, sind derart massive Veränderungen kurzfristig zwar nicht in Sicht. Mittelfristig könnte sich das aber ändern für den Fall, dass man Lösungen für einen einfacheren Transport von Gas findet und die Umweltbedenken gegen Shale-Gas nicht wieder zu einer Verbannung dieser Abbautechnik führen.


Intakte Abwärtstrends

Was genau passieren wird, lässt sich nicht seriös prognostizieren. Denn die weitere Entwicklung an den Energiemärkten hängt von vielen nicht vorhersehbaren Variablen wie etwa politischen Entscheidungen ab. Eindeutig sind aber die intakten Abwärtstrends bei Kohle und Kohleaktien. Und solange diese nicht gebrochen werden, macht es wenig Sinn, mit Kohleinvestments Geld scheffeln zu wollen.

Erfolgreiche Rohstoff-Trades wünscht


© Jürgen Büttner
Chefredakteur Rohstoff-Trader
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