Agrar: Soja auf 19-Jahreshoch


Mit Sojabohnen (3,3%) und Kaffee (Arabica, 2,6%) platzierten sich gleich zwei Werte aus dem Bereich Agrar/Softs für die abgelaufene Woche im Spitzentrio der Commodity Performance, aber bei allen anderen Titeln des Segments stand ein Minus vor der Zahl und Baumwolle stellt mit einem Ergebnis von -5,8% das Schlusslicht. Aber auch ein solcher Wert reichte nicht für die rote Laterne der Commodities, denn bei Blei, Zink und Nickel gingen die Kurse mit 6% bis 7% noch deutlicher in die Knie.

Sojabohnen laufen von Hoch zu Hoch
Die knackigen Exportzahlen der USA als größtem Exporteur der Welt für Sojabohnen (sowie Mais und Weizen) in der letzten Woche sorgten dafür, dass der Future für Sojabohnen an der CBOT mit 10,88 USD/bushel auf den höchsten Stand (des front month) seit 19 Jahren stieg: Mit 1,3 Mio. Tonnen wurden die Schätzungen von 650.000 t bis 850.000 t klar übertroffen und ein neuer Wochenrekord des laufenden Geschäftsjahres aufgestellt – allein China als größter Sojabohnenimporteur der Welt hatte über 900.000 t gekauft. Zusätzlich sorgten die Kombination aus weiterhin schwacher USD- und erneut anziehender Ölpreisentwicklung sowie zu feuchtem Wetter in brasilianischen Anbaugebieten, was die Anpflanzung behindert und verschiebt, für die haussierenden Kurse. Die Futures der verwandten Produkte glänzten ähnlich: Der Sojaöl Future notierte auf einem 33-Jahreshoch und der Sojamehl Future zumindest auf einem Dreijahreshoch.

Der Baumwollfuture leidet unter Exportsorgen
Der Dezemberkontrakt des Baumwollfutures rutschte in der vergangenen Woche nach einem Verlust von 5,8% auf den tiefsten Stand seit Anfang Oktober. Im Zuge des Wechsels auf den (inzwischen aktiveren) Märzkontrakt reduzierten die Noncommercials laut COT Report ihre Longs um knapp 30% und das open interest fiel um über 20% (der Dez.-Kontrakt geht nach dem Close am Mittwoch in die Lieferung). Das USDA berichtete von Exportumsätzen der vergangenen Woche, die mit 169.100 running bales (ein RB entspricht etwa 500 USPfund) eher am unteren Rand der Erwartungen (150.000 – 250.000 RB’s) lagen. Spekulationen, Baumwolle werde aufgrund von Anbauflächenverschiebungen zu rallyeträchtigeren Commodities des Jahres 2007 zum Renner des Jahres 2008 avancieren, konnten zumindest zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genügend Käufer mobilisieren.

© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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