Agrar: Kommt nun die nächste Welle?


Gewinnern als Verlierern Selbst bei Vernachlässigung der spektakulären Handelswoche für die Weizen Futures - der Frontkontrakt stieg sowohl in Chicago als auch in Kansas um über 10% - schloss die überwiegende Zahl der Agrarwerte/Softs mit einem deutlichen Plus. Sojabohnen brachten es “nur“ auf eine Performance von 2,1%, aber jenseits der 11 USD pro bushel befindet sich der Preis auf einem 19-Jahreshoch und bei Sojaöl steht der Preis jenseits der 47 Usc pro US Pfund sogar auf dem höchsten Stand seit über 33 Jahren. Am unteren Ende des Segments rangieren Zucker, Kaffee und Baumwolle mit Verlusten zwischen 0,61% und 1,36%.

Orangensaft Future mit volatilem Handelsverlauf
Spekulationen über einen warmen Winter in Florida – dem zweitgrößten Anbaugebiet der Welt nach Brasilien - aufgrund der Wetterkonstellation “La Nina“ sorgten für einen gedrückten Wochenstart der O-Saft Futures. Am Mittwoch erfolgte ein scharfer Sprung von 7,5% auf über 1,40 USD pro US Pfund, aber das Close lag dann wieder nur noch knapp oberhalb der Handelsrange vom Dienstag (2,75% über dem Close vom letzten Freitag). Nach der besonders stark geschädigten Vorjahresernte erwartet das US-Landwirtschaftsministerium für das laufende Jahr einen Anstieg der Ernte um 30% auf 168 Mio. Boxen (jeweils ca. 41 kg).

Baumwolle Future weiter unter Druck
Die jüngsten Schlagzeilen sorgen für fortgesetzten Gegenwind bei den Baumwolle Futures: Nachdem das USDA bereits die Exportprognosen um 3% reduziert hatte und gleichzeitig die Produktionserwartungen um 3,9% angehoben hatte, setzte sich der Trend zum Abbau spekulativer Longpositionen (die “net longs“ hatten sich seit Ende August immerhin mehr als verdoppelt) fort. Weiter reduzierte Exportaussichten, zunehmende Sorge um die globale Konjunktur und die Chancen auf größere Ernten in Indien und China hinterlassen ihre Spuren. Andererseits verbleibt immer noch ein Gewinn von über 25% im laufenden Jahr, nachdem US Farmer ihre Produktion auf Weizen, Soja oder Mais umgestellt haben.


© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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