Marktbericht Edelmetalle: Gold und Silber in der Trading-Range


Der Comex Gold Future für August schloss gestern nur marginal leichter auf 1.591,60 US-Dollar pro Unze. Der Silber-Future für September korrigierte unterdessen 0,2 Prozent auf 27,32 US-Dollar.
Der Oktober-Future für Platin verbilligte sich um 1,3 Prozent auf 1.417,30 US-Dollar, während der im September auslaufende Future für Palladium ein Minus von 1,3 Prozent auf 577,85 US-Dollar verzeichnete.
US-Konsum im Fokus
Schreck zur Mittagszeit: Gestern wurde bekannt, dass die US-amerikanischen Einzelhandelsumsätze im Juni zum dritten Mal in Folge zurückgegangen sind. Volkswirte hatten überwiegend mit einem leichten Zuwachs gerechnet. Da der Konsum einer der wichtigen Stützen der US-Wirtschaft ist, brachen die Edelmetallkurse daraufhin ein. Gold fiel bis knapp unter 1580,00 US-Dollar, während Silber auf 26,90 zurücksetzte. Weniger ausgeprägt war der Rutsch bei Platin und Palladium, da deren Kurse schon im Vorfeld unter Druck geraten waren. Zumindest Gold und Silber konnten sich jedoch im Tagesverlauf wieder erholen. Gold näherte sich erneut der Marke von 1600,00 US-Dollar, während Silber nicht einmal annähernd in den entscheidenden Bereich von 28,00 US-Dollar vorrücken konnte. Der Anstieg im elektronischen Handel wurde mittlerweile jedoch wieder abverkauft.
Obwohl das gestrige Intraday-Reversal kurzfristig für steigende Kurse spricht, sollte man sich nicht darauf verlassen, da heute und morgen Fed-Chef Ben Bernanke vor dem US-Kongress spricht. Bernankes Aussagen könnten die Kurse unmittelbar beeinflussen - sowohl positiv, als auch negativ. Dass die lang ersehnte Ausweitung des Anleihenankaufprogramms (QE3) kommen wird, ist noch längst nicht sicher. Erst gestern hat Esther George, die Gouverneurin der Fed von Kansas City öffentlich angezweifelt, dass die geldpolitischen Maßnahmen den gewünschten Effekt haben werden.
Gold und Silber treffen auf harte Widerstände
Ein erstes prozyklisches Long-Signal für Gold ergäbe sich erst bei einem Bruch der Widerstandszone zwischen 1.600,00 und 1.610,00 US-Dollar. Dort verlaufen die obere Kante des Dreiecks, das sich seit Anfang Juni herausgebildet hat, die 50-Tages-Linie und ein horizontaler Widerstand. Daraufhin wäre zunächst eine Erholung bis zum Widerstand bei knapp unter 1.634,00 US-Dollar zu erwarten.
Bei Silber scheint es möglich, dass die Erholungsbewegung der vergangenen Tage fortgesetzt werden kann. Doch erst eine Überwindung der 28,00-US-Dollar-Marke wäre ein Indiz für eine nachhaltige Verbesserung der Lage. Dort liegen die 50-Tages-Linie und die Oberkante des seit März ausgebildeten Dreiecks nahe beieinander. Allerdings befindet sich bei 28,50 US-Dollar ein störrischer Widerstand. Erst bei einem nachhaltigen Überschreiten dieser Marke läge ein eindeutig bullishes Signal vor. Solange der Silberkurs darunter liegt, muss ein erneuter Test der alles entscheidenden Widerstandszone zwischen 26,20 und 26,00 US-Dollar mit einkalkuliert werden.