Marktbericht Edelmetalle: Gold und Silber - Geht da bald was?

New York - (www.emfis.com) - Bei den Edelmetallen naht die Entscheidung. Allerdings ist noch unklar, in welche Richtung die Kurse gehen werden.

Der Comex Gold Future für August fiel gestern um 1,2 Prozent auf 1.570,80 US-Dollar pro Unze. Der Silber-Future für September korrigierte 0,8 Prozent auf 27,10 US-Dollar.

Der Oktober-Future für Platin verbilligte sich um 1,2 Prozent auf 1.404,20 US-Dollar, während der im September auslaufende Future für Palladium ein Minus von 1,0 Prozent auf 577,55 US-Dollar verzeichnete.


Merkel und US-Hausmarkt beeinflussen Kurse

Einen Dämpfer gab es gestern, als Bundeskanzlerin Merkel im Vorfeld der Bundestag-Abstimmung über die Spanien-Hilfen erwähnte, dass sie sich nicht sicher sei, ob das Projekt Europa gut ausgehen werde. Daraufhin legte der US-Dollar zu, was wiederum die Edelmetallpreise drückte. Nach Veröffentlichung der positiven US-amerikanischen Hausmarktdaten konnten sich die Kurse jedoch wieder erholen.

Nach wie vor klammern sich die Marktteilnehmer an die Hoffnung, dass die US-Fed QE3 auf den Weg bringen wird. Und das, obwohl Ben Bernanke gestern erneut versuchte, dem US-Kongress den schwarzen Peter zuzuschieben. Und tatsächlich macht eine weitere quantitative Lockerung nicht viel Sinn, wenn gleichzeitig zum Jahresende hin das Fiscal Cliff droht, das nur von den Politikern abgewendet werden kann. Zu dumm nur, dass heuer ein Wahljahr ist und sich die politischen Lager spinnefeind gegenüberstehen. Nun besteht die bange Hoffnung, dass bei der übernächsten Fed-Sitzung am 12. und 13. September der Leidensdruck der Weltwirtschaft so groß geworden ist, dass Bernanke & Co keine andere Wahl mehr haben, als zu handeln.


Konsolidierung im Dreieck

Gestern ließ sich gut verfolgen, dass sich die Schenkel des ausgebildeten Dreiecks immer weiter zuziehen. Zwar schlagen die Kurse von Gold und Silber auch weiterhin aus, doch die Amplitude wird zusehends geringer. Durch die Konsolidierung während der letzten Wochen hat sich mächtiger Druck aufgebaut, der sich sehr bald entladen muss. Da es jedoch widersprüchliche Signale gibt, lässt sich noch nicht sagen, in welche Richtung die Formation aufgelöst wird. Da die CoT-Daten aktuell überaus bullish sind, ist mittelfristig mit einem starken Anstieg zu rechnen. Allerdings besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Kurse zuvor kurz einbrechen und eine Bärenfalle ausbilden, ehe es dann rapide nach oben geht.

Gold würde das Dreieck bei einem Ausbruch über 1.600,00 US-Dollar nach oben hin verlassen. Daraufhin wären steigende Kurse bis zum horizontalen Widerstand bei 1.634,00 US-Dollar zu erwarten. Erst ein Bruch dieser Marke wäre ein stark bullishes Signal mit Aufwärtspotenzial bis 1.680,00 US-Dollar. Bei einem Abtauchen unter 1.555,00 US-Dollar würde jedoch wieder ein Test der massiven Unterstützung bei 1.520,00 US-Dollar in den Vordergrund rücken.

Bei Silber würde sich das Bild erst bei einer Überwindung der 28,00-US-Dollar-Marke aufhellen. Jedoch erst bei einem nachhaltigen Überschreiten von 28,50 US-Dollar läge ein eindeutig bullishes Signal vor mit Aufwärtspotenzial bis 30,00 US-Dollar. Sollte hingegen die Marke von 26,85 US-Dollar nachhaltig unterschritten werden, dürfte ein erneuter Test der Widerstandszone zwischen 26,20 und 26,00 US-Dollar erfolgen.