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Marktbericht Edelmetalle: Gold und Silber - Kaufkurse in Sicht?

02.08.2012  |  EMFIS
New York - (www.emfis.com) - Beim gestrigen Fed-Day mussten die Edelmetalle Federn lassen. Heute wird die EZB die Kurse bestimmen.

Der Comex Gold Future für August fiel gestern um 0,4 Prozent auf 1.603,70 US-Dollar pro Unze. Der Silber-Future für September korrigierte 1,4 Prozent auf 27,54 US-Dollar.

Der Oktober-Future für Platin verbilligte sich um 1,1 Prozent auf 1.401,50 US-Dollar, während der im September auslaufende Future für Palladium ein Minus von 1,4 Prozent auf 582,60 US-Dollar verzeichnete.


Bernanke enttäuscht

Gestern kam es zu einem Kursbeben, als bekannt wurde, dass die US-Arbeitsmarktdaten besser als befürchtet ausgefallen sind. Damit hatte sich auch die Chance minimiert, dass die US-Fed eine weitere Runde der quantitativen Lockerung einläutet. Und tatsächlich enttäuschte Ben Bernanke die Marktteilnehmer. In der Stellungnahme der Fed wurden lediglich die altbekannten rhetorischen Formeln wiederholt, dass man sich die erforderlichen Schritte zur Stützung der Wirtschaft auch weiterhin vorbehalte. Obwohl dieses Resultat vom Großteil der Marktbeobachter bereits erwartet wurde, hatte sich dies anscheinend nicht bis zum ungewaschenen Börsen-Pöbel herumgesprochen, der auch weiterhin an den Lippen des monetären Heilsbringers Bernanke hängt, obwohl die Fed-Entscheidungen in der Realität immer mehr an Wirkung verlieren.

Heute stehen die EZB und die britische Notenbank im Fokus der Anleger. Die Bank of England wird um 13 Uhr die Höhe ihrer Anleihekäufe bekannt geben. Volkswirte rechnen im Schnitt damit, dass das Volumen 375 Milliarden britische Pfund betragen wird. Dieser Schritt ist dringend notwendig, da es um die Wirtschaft des Landes alles andere als gut bestellt ist. Sollte das Volumen jedoch höher ausfallen, wäre das eine positive Überraschung, von der die Edelmetallkurse profitieren dürften.

Bei der EZB kündigt sich hingegen immer deutlicher ein Machtkampf mit der deutschen Regierung ab. Mario Draghi hatte bereits in der letzten Woche mit markigen Worten auf sich aufmerksam gemacht. Heute könnten Taten folgen. In den Medien wird darüber spekuliert, dass die EZB und der Rettungsschirm ESM kooperieren wollen, um im großen Stil Anleihen kriselnder Euro-Staaten aufzukaufen. Der ESM würde die Papiere kurzfristig und im geringen Umfang den Regierungen abkaufen und dann der EZB weiterverkaufen. De facto läuft dies auf ein Kaufprogramm ohne Limit hinaus, das natürlich die Inflation tüchtig ankurbeln dürfte. Genau dies ist auch einer der Gründe, weswegen sich die deutsche Regierungskoalition derzeit mit Händen und Füßen dagegen wehrt. Mit besonderer Spannung wird die Pressekonferenz von EZB-Chef Draghi erwartet, die für 14.30 Uhr angesetzt ist. Auch in diesem Fall ist das Enttäuschungspotenzial beträchtlich. Marktkommentatoren gehen davon aus, dass Draghi die weiteren Schritte konkretisieren wird, doch die Entscheidung über den Einführungstermin auf einen späteren Zeitpunkt gesetzt wird.


Wie verhalten sich die Märkte?

Es dürfte interessant sein, an diesem Nachmittag zu beobachten, inwiefern die Pressekonferenz der EZB vom Markt honoriert wird. Das Anleihekaufprogramm ist in den aktuellen Edelmetall-Kursen noch nicht eingepreist, da sich die Anleger bislang vor allem auf die Fed konzentriert haben. Sollte es Draghi tatsächlich gelingen, die hochgesteckten Erwartungen zu erfüllen, ist mit einem Kursanstieg zu rechnen. Sollten die Preise jedoch kurzfristig in die Knie gehen, wäre dies eine willkommene Gelegenheit, bei Gold und Silber aufzustocken, da die Fundamentaldaten auch weiterhin positiv sind. Lediglich die massive Unterstützung (Gold: 1.530,00 - 1.520,00 US-Dollar, Silber: 26,20 - 26,00 US-Dollar) sollte nicht mehr unterschritten werden, um das bullishe Szenario nicht zu gefährden. Auf jeden Fall ist es ratsam unter dieser Marke Stopps zu setzen, um im schlimmsten Fall größere Verluste zu vermeiden.

Wie bereits erwartet, hat Gold gestern den überwundenen Abwärtstrend, der aktuell knapp unter 1.600,00 US-Dollar verläuft, von oben getestet. Bei Kursen unter 1.565,00 US-Dollar wäre ein erneuter Test der massiven Unterstützungszone wahrscheinlich. Sollte der Goldkurs heute jedoch wieder nach oben klettern, muss zuerst die Trading Range überwunden werden, in der Gold seit Juni pendelt, ehe sich eine Rallye entwickeln kann. Die obere Begrenzung dieser Range liegt knapp unter 1.634,00 US-Dollar.

Silber fiel gestern unter die 50-Tages-Linie (aktuell: 27,75 US-Dollar) und testete den Abwärtstrend bei 27,00 US-Dollar. Derzeit pendelt der Kurs zwischen diesen beiden Marken. Bei einem erneuten Ausbruch über die 50-Tages-Linie wäre der Weg zunächst frei bis zum horizontalen Widerstand bei 28,45 US-Dollar. Sollte der Kurs jedoch unter den Abwärtstrend fallen und nachhaltig unter 26,80 US-Dollar gehen, wäre auch hier ein erneuter Test der massiven Unterstützungszone zu erwarten.
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