Marktbericht Edelmetalle: Gold und Silber - Ausbruchsversuch läuft


Der Comex Gold Future für Dezember stieg am Freitag um 0,2 Prozent auf 1.622,80 US-Dollar pro Unze. In der vergangenen Woche konnte sich der Preis um 0,8 Prozent verbessern. Der Silber-Future für September fiel um 0,1 Prozent zu auf 28,06 US-Dollar. Im Wochenvergleich stand jedoch ein Plus von 0,9 Prozent.
Der Oktober-Future für Platin verbilligte sich um 0,9 Prozent auf 1.399,90 US-Dollar, während der im September auslaufende Future für Palladium ein Minus von 0,8 Prozent auf 582,20 US-Dollar verzeichnete. Im Wochenverlauf verlor der Platinkurs 1,0 Prozent, während der Preis von Palladium um 0,7 Prozent anstieg.
Starrer Blick auf die Notenbanken
Auch weiterhin steht der Großteil der Marktteilnehmer an der Außenbande und schaut dem Treiben der Märkte zu. Vor allem wird abgewartet, was EZB und US-Fed auf ihren nächsten Sitzungen im September beschließen werden. In der ersten Septemberwoche wird die EZB-Sitzung stattfinden, bei der man erfahren wird, ob Mario Draghi nach den schweren rhetorischen Geschützen auch Taten folgen lässt. Eine Woche später entscheidet das deutsche Verfassungsgericht über die Rechtmäßigkeit des permanenten europäischen Rettungsschirms und am 12. und 13. September findet schließlich das Treffen des Offenmarktausschusses der Fed statt.
Diese Woche gibt es vor allem Konjunkturdaten aus Europa. Dies könnte zusammen mit den Anleiheauktionen der Krisenstaaten für Kursausschläge sorgen. Allerdings muss festgestellt werden, dass die Volatilität bei Gold und Silber nachgelassen hat. In der vergangenen Woche haben sich die Bollinger-Bänder weiter verengt - wenngleich auch nur moderat. Trotz allem wird dieser Status Quo nicht lange aufrecht zu erhalten sein. Die Wahrscheinlichkeit eines großen Kursausschlags wächst zunehmend. Die Charttechnik und die CoT-Daten sprechen dafür, dass die Kurse steigen werden. Das erste Geplänkel war bereits am Freitag zu beobachten. Beide Edelmetalle zeigten ein beeindruckendes Intraday-Reversal und sprangen innerhalb weniger Minuten wieder an die Unterseite der Widerstandszone. Falls dieser Ausbruchsversuch scheitert, dürften die Preise wieder nach unten abdriften.
Trade-Möglichkeiten winken
Sollten Gold und Silber den Widerstand nicht brechen können, gäbe es die Option, die Handelsspanne zu handeln, die sich in den letzten Monaten herausgebildet hat und deren untere Begrenzung auch gleichzeitig die massive Unterstützung darstellt. Sollte es jedoch nachhaltig darübergehen, ist eine rapide Kurserholung zu erwarten, an der man mit Long-Positionen partizipieren kann.
Bei Gold liegt die Widerstandszone im Bereich zwischen 1.620,00 und 1.635,00 US-Dollar. Unterstützung bieten derzeit die 50-Tages-Linie (aktuell: 1.598,12 US-Dollar) und die horizontale Unterstützung bei 1.585,00 US-Dollar. Sollte der Goldkurs jedoch nachhaltig unter 1.575,00 US-Dollar abfallen, wäre das bearishe Dreieck nach unten hin aufgelöst, dass sich in den letzten Wochen herausgebildet hat. Daraufhin wäre ein erneuter Test der wichtigen Unterstützungszone zwischen 1.520,00 und 1.500,00 US-Dollar zu erwarten.
Die Widerstandszone bei Silber befindet sich zwischen 28,20 und 28,50 US-Dollar. Wichtige Unterstützungen sind die 50-Tages-Linie (aktuell: 27,73 US-Dollar) und die horizontale Unterstützung bei 27,60 US-Dollar. Ein Unterschreiten von 27,00 US-Dollar würde die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die massive Unterstützungszone zwischen 26,15 und 26,00 US-Dollar erneut getestet wird.