Marktbericht Edelmetalle: Gold und Silber - Die Luft wird dünn


Der Comex Gold Future für Dezember stieg um 1,2 Prozent auf 1.642,90 US-Dollar pro Unze. Der Silber-Future für September sprang um 2,9 Prozent auf 29,43 US-Dollar.
Der Oktober-Future für Platin verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 1.507,80 US-Dollar, während der im September auslaufende Future für Palladium ein Plus von 2,7 Prozent auf 624,20 US-Dollar verzeichnete.
Fed-Protokoll im Blick
Da in den Medien darüber spekuliert wurde, dass China möglicherweise bald den Binnenkonsum stärken wird und weil die Situation in Europa nicht mehr so völlig verfahren ist, konnte der Wechselkurs des Euro gestern stark zulegen. Im Zuge dieses Anstiegs wurde sogar der wichtige Widerstand bei 1,2450 übersprungen. Auch die Kurse der Edelmetalle wurden von der Euro-Schwäche nach oben getrieben. Silber war bereits am Montag aus der Handelsspanne nach oben ausgebrochen. Gestern folgten schließlich Gold und Platin.
Eigentlich sind dies gute Voraussetzungen. Das vorläufige Kursziel könnte sogar bereits heute erreicht werden, wenn es in diesem Tempo weitergeht. Gold hat noch Potenzial bis in den Bereich von 1.660,00 bis 1.670,00 US-Dollar, während Silber noch in die Gegend von 30,00 bis 30,50 US-Dollar klettern könnte. Um 20 Uhr MEZ steht heute die Veröffentlichung des Protokolls der letzten Fed-Sitzung an. Mit neuen Erkenntnissen ist nicht zu rechnen, stattdessen gibt es eine erhöhte Rückschlagsgefahr. Die Marktteilnehmer hatten Fed-Days in der jüngsten Vergangenheit gerne für Gewinnmitnahmen genutzt. Sollten die Kurse im Tagesverlauf in den Zielbereich ansteigen, wäre dies eine attraktive kurzfristige Short-Gelegenheit.
Weitere Konsolidierung im Dreieck?
Der Widerstand, der jetzt angesteuert wird, dürfte nicht gerade einfach zu knacken sein. Neben der oberen Kante des Dreiecks, in dem die Kurse im vergangenen Jahr konsolidiert haben, verlaufen in der unmittelbaren Nähe die 200-Tages-Linie und ein horizontaler Widerstand. Sollten die Edelmetalle daran scheitern, wird ein Szenario aktuell, dass die technischen Analysten der Commerzbank nun präsentiert haben: Sie warnten davor, dass noch vor Monatsende ein heftiger Ausverkauf bis in den Widerstandsbereich zu erwarten sei. Und tatsächlich ist es mehr als wahrscheinlich, dass sich die Konsolidierung innerhalb des übergeordneten Dreiecks noch weiter hinziehen wird und der endgültige Aufwärtstrend erst nach einem letztmaligen Test der Unterstützungszone aufgenommen wird.
Der Goldkurs trifft nun auf folgende Widerstände: 200-Tages-Linie (aktuell: 1.643,00 US-Dollar), Abwärtstrend (1.660,00 US-Dollar), horizontaler Widerstand (1.671,50 US-Dollar). Sobald der Kurs unter 1.634,00 US-Dollar einbricht, ist das Ausbruchsszenario vorerst ad acta gelegt.
Bei Silber gibt es nun folgende Widerstände zu beachten: horizontaler Widerstand (29,93 US-Dollar), 200-Tages-Linie (30,34 US-Dollar), Abwärtstrend (30,67 US-Dollar). Unter 28,45 US-Dollar befände sich der Silber-Kurs wieder in der gerade überwundenen Handelsspanne.