Marktbericht Edelmetalle: Gold und Silber - Abwarten ist angesagt


Der Comex Gold Future für Dezember fiel gestern um 0,4 Prozent auf 1.663,00 US-Dollar pro Unze. Der Silber-Future für September korrigierte 0,1 Prozent auf 30,84 US-Dollar.
Der Oktober-Future für Platin verbilligte sich um 0,1 Prozent auf 1.520,30 US-Dollar, während der im September auslaufende Future für Palladium ein Minus von 0,8 Prozent auf 634,85 US-Dollar verzeichnete.
Aufkommende Vorsicht
Gestern wurden die Edelmetallkurse von besser als erwarteten Daten zum US-Immobilienmarkt nach unten gedrückt. Dass die Hausverkäufe im vergangenen Monat besser als erwartet abgeschnitten haben, verringert die Chance auf eine neue Runde von Anleiheankäufen seitens der US-amerikanischen Notenbank Fed. Das von den Währungshütern veröffentlichte Beige Book, das für die Entscheidungen bei der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses in der zweiten Monatshälfte zu Rate gezogen wird, zeichnete ein zwiespältiges Bild, in das sich vieles hineininterpretieren lässt. Zwar verzeichnet die US-Wirtschaft zaghafte Tendenzen einer Erholung, doch der Arbeitsmarkt konnte davon bislang kaum profitieren.
Insbesondere Gold wurde auch dadurch belastet, dass die physische Nachfrage vor dem Treffen in Jackson Hole zurückgegangen ist. Allmählich scheint sich eine gewisse Vorsicht in den Handel einzuschleichen. Die Erwartung war bislang extrem hoch, dass Bernanke an diesem Wochenende QE3 ankündigen wird. Ohne konkrete Resultate dürften die Kurse von Gold und Silber temporär wieder fallen.
Wackelkandidat Silber
Bei Gold hat sich die stark überkaufte Situation durch den gestrigen Kursrutsch wieder etwas erholt. Hier wäre ein Test der Marke von 1.634.00 US-Dollar sehr wahrscheinlich, ehe es wieder aufwärts geht. Diese Unterstützung muss jedoch zwingend halten, damit der Kurs nicht wieder in die Trading-Range zurückfällt, die uns in den vergangenen Monaten beschäftigt hatte. Nach oben hin werden die Kurse derzeit von einer Widerstandszone im Bereich zwischen 1.670,00 und 1.680,00 US-Dollar begrenzt. Ein Überspringen dieser Hürde ist vor der Bernanke-Rede am Freitag kaum zu erwarten.
Silber ist immer noch extrem überkauft, da das Weißmetall in den vergangenen vier Handelstagen proportional nicht so stark wie Gold zurückgegangen ist. Wenn der Kurs nachhaltig unter 30,55 US-Dollar abtaucht, ist ein Test der Unterstützung bei knapp unter 30,00 US-Dollar zu erwarten. Sollte Bernanke nicht liefern, ist damit zu rechnen, dass Silber aufgrund der immer noch extrem überkauften Situation und der negativen CoT-Daten wieder in die alte Trading-Range zwischen 30,00 und 27,50 US-Dollar einbrechen könnte.