Marktbericht Edelmetalle: Gold und Silber bäumen sich auf


Der Comex Gold Future für Dezember stieg gestern um 0,5 Prozent auf 1.783,30 US-Dollar pro Unze. Der Silber-Future, der in demselben Monat ausläuft, legte 1,1 Prozent zu auf 34,95 US-Dollar.
Der Januar-Future für Platin verteuerte sich um 1,0 Prozent auf 1.685,80 US-Dollar, während der Dezember-Future für Palladium ein Plus von 0,8 Prozent auf 645,60 US-Dollar verzeichnete.
US-Fed feiert sich selber
Die Edelmetallkurse zogen zu US-Handelsbeginn stark an. Kurzfristig wurde der Widerstand am oberen Ende der Trading-Range durchbrochen, doch weil die Bullen nicht stark genug waren und Anschlusskäufe ausblieben, war der Spuk schnell wieder vorbei. Ausschlaggebend war ein positiver Kommentar zum QE3-Programm von Charles Evans, Präsident der Federal Reserve Bank of Chicago. Auch Ben Bernanke verteidigte im späteren Tagesverlauf seine Entscheidung. Hinzu kamen besser als erwartete Wirtschaftsdaten aus den USA. Dass aus Europa und Asien zuvor weitere Hiobsbotschaften ans Licht der Öffentlichkeit gedrungen waren, wurde dabei geflissentlich übersehen.
Bei Gold wird immer deutlicher, dass der Kurs innerhalb eines steigenden Dreiecks konsolidiert. Die untere Begrenzung wird von dem mittelfristigen Aufwärtstrend gebildet, der sich in der zweiten Septemberhälfte etabliert hat. Sollte der Kurs darunter fallen, sind rapide Abgaben zu erwarten. Die wichtige Marke an der Unterseite rangiert aktuell bei etwa 1.760,00 US-Dollar. Das gestrige Intraday Reversal war zwar recht stark ausgeprägt, doch kein bearisher Shooting Star.
Können sich die Bullen durchsetzen?
Unverändert gilt, dass es bei Gold erst dann weiteres Aufwärtspotenzial gibt, wenn der Kurs nachhaltig über 1.800,00 US-Dollar ansteigen kann. Unter 1.750,00 US-Dollar würde jedoch ein kurzfristiges Short-Signal generiert. Das Edelmetall könnte allerdings locker bis in den Bereich von 1.720,00 US-Dollar fallen, ohne dass das bullishe Bild beeinträchtigt wird. Bei weiteren Abgaben würden die Unterstützungen bei 1.680,00 und 1.640,00 US-Dollar wieder in den Fokus rücken.
Silber müsste schon über den Bereich von 35,50 US-Dollar vordringen, um eine Grundlage für weitere Kursgewinne zu legen. Ein Unterschreiten von 33,50 US-Dollar wäre als Short-Signal zu werten. Allerdings könnte sich das Weißmetall momentan Abgaben bis 32,50 US-Dollar leisten, ohne dass sich das mittelfristig positive Bild eintrüben würde. Darunter befinden sich Unterstützungen bei 31,25 US-Dollar und knapp unter 30,00 US-Dollar.