Das amerikanische Landwirtschaftsministerium hat am Dienstag dieser Woche eine Reihe an sehr wichtigen Zahlen veröffentlicht, die wir nun genauer analysieren möchten. Im Rahmen eines monatlichen Berichts, der sich "Supply & Demand Report" (Angebot- und Nachfrage Bericht) nennt, geben die Analysten des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums ihre jüngsten Prognosen bekannt.
Sojabohnen: Vorräte knapp!
Bei den Sojabohnen kam es zu einer Verringerung der Lagerbestände von 210 Millionen Scheffel (amerikanische Mengeneinheit) in der November Prognose auf mittlerweile nur noch 185 Millionen Scheffel. Betrachtet man diesen Wert historisch über mehrere Jahrzehnte, so zeigt sich, dass die U.S.A. nur noch sehr wenig Sojabohnen in ihren Lagern haben. Wenn die Ernte im nächsten Jahr sehr gut ausfällt und es auch zu keinen Wetterproblemen in den südamerikanischen Anbaugebieten kommt, wird sich dieser Zustand legen. Sobald es jedoch größere Schwierigkeiten gibt, könnten die alten Hochs aus dem Jahr 1973 bei fast 13 US Dollar in Angfriff genommen werden.
Weizen: Weitere Verringerungen!
Die Zahlen für Weizen wurden erneut nach unten korrigiert. Mittlerweile befinden sich nur 280 Millionen Scheffel des Rohstoffs in den Lagerhäusern der U.S.A. nach einer vorherigen Prognose von 312 Millionen Scheffel, die noch in der November Schätzung verlautbart wurde. Auch hier kann man von einer deutlichen Knappheit sprechen. Allerdings dürfte sich die Produktion in den U.S.A. sowie der ganzen Welt deutlich ausweiten, da der Markt auf die momentan sehr hohen Preise reagiert. Wir rechnen weiterhin mit fallenden Notierungen in den kommenden Monaten.
Mais: Große Überraschung!
Bei Mais kam es zu einer großen Überraschung. Die Lagerbestände wurden von 1,897 Milliarden Scheffel in der Vormonatschätzung auf mittlerweile 1,797 Milliarden Scheffel verringert. Unsere Ansprechpartner in Chicago sprechen davon, dass das Landwirtschaftsministerium einen Fehler begangen haben könnte. Möglicherweise wurden die Lagerbestände zu hoch angesetzt. Man recht damit, dass es weitere Herabsetzungen der Übertragsrate in den kommenden Ausgaben geben wird. Eventuell stehen Kürzungen in der Größenordnung zwischen 200 bis 350 Millionen Scheffel an.
Eine solche Reduktion würde die Lage deutlich verändern und auch bei Mais zu Spekulationen bezüglich eines Engpasses führen.
Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de
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