Die immense Abhängigkeit von russischem Erdgas ist den Europäern schon länger ein Dorn im Auge. Um diese zu verringern, wollte ein Konsortium aus europäischen Energie-Unternehmen und verschiedenen osteuropäischen Staaten die so genannte Nabucco-Pipeline errichten, die von der türkischen Westküste bis nach Österreich reichen sollte und den Zugang zu neuen Gas-Reserven in Zentral-Asien erschließen sollte. Jetzt wurde das Mammut-Projekt allerdings zu Grabe getragen.
Baukosten offiziell zu hoch!
Getroffen wurde diese Entscheidung, nachdem bekannt wurde, dass die Nabucco-Pipeline kein Gas aus dem aserbaidschanischen Feld Shahdeniz II befördern wird. Die das Feld betreibenden Konzerne konnten sich offenbar mehr für die konkurrierende Transadriatische Pipeline begeistern, die mit 500 Kilometer erheblich kürzer ist als auf 1.300 Kilometer angelegte Nabucco-Röhre, was natürlich deutlich niedrigere Baukosten zur Folge hat. Offiziell wurde dieses Argument auch als Begründung genannt. Aber möglicherweise ist das nur die halbe Wahrheit.
Russische Finger im Spiel?
Denn zumindest kann nicht völlig ausgeschlossen werden, dass die Russen bei der Entscheidung gegen Nabucco ihre Finger im Spiel hatten. Immerhin ist an dem Shahdeniz-Konsortium mit Socar auch ein Unternehmen aus Aserbaidschan beteiligt. Und auf diesen ehemaligen Bruder-Staat hat der Kreml sicherlich immer noch einen starken Einfluss. Zugegeben: Bewiesen ist diesbezüglich nichts. Aber für Russland ist das Nabucco-Aus auf jeden Fall eine gute Sache, weil Europa jetzt auch künftig ohne russisches Gas nicht auskommen kann.
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