Die Platingruppenmetalle stellen, gemessen in Dollarwerten, die wohl kleinste Gruppe bei den Edelmetallen dar. Hinzu kommen gravierende Unterschiede zwischen PGM und Gold. Denn während Goldunternehmen im ersten Halbjahr 2013 große Schwierigkeiten verzeichneten und hohe Abschreibungen hinnehmen mussten, schwindet das Angebot der Platingruppenmetalle und die Nachfrage der Autoindustrie zieht an. Aus diesen und anderen Gründen war die Entwicklung der PGM im bisherigen Verlauf des Jahres die beste Performance unter den Edelmetallen, so David Franklin von Sprott Asset Management im Interview mit Peter Byrne von The Metals Report.
So bestehen etwa zwischen Platin und Gold große Unterschiede im Hinblick auf deren Anwendungen. Während es sich bei Gold um ein monetäres Metall handelt, das begrenzt in der Industrie eingesetzt wird, findet Platin vornehmlich in der Industrie Verwendung. In den USA etwa laufe die Autoindustrie so gut wie seit 2007 nicht mehr und in China werde Jahr für Jahr ein Zuwachs von 10, 20 oder gar 30% verzeichnet. Dies spreche zweifelsohne für eine steigende Platinnachfrage.
Bleibt die Frage, ob diese überhaupt gestillt werden kann.
Gut 70% der weltweiten Platinproduktion stammt aus Südafrika, wo Lohnverhandlungen derzeit immensen Druck auf die Minenunternehmen ausüben. 60% mehr Lohn - so die Forderung der Gewerkschaften, ansonsten drohe Streik. Welch enormen Einfluss ein solcher auf die Edelmetallpreise haben kann, hat sich im vergangenen Jahr gezeigt, als streikende Minenarbeiter von Regierungstruppen erschossen wurden und Platin im Anschluss 15% nach oben rauschte. Südafrika ist und bleibt in dieser Hinsicht volatil, so Franklin. Jede politische Veränderung (wie etwa eine Verstaatlichung von Minenassets, worüber seit Jahren Gerüchte kursieren) könnten für Platin von zentraler Bedeutung sein.
Zudem, so fährt er fort, erzielen etwa 60% der südafrikanischen Platinproduzenten mit dem Metall allein keinerlei Gewinn. Im Gegenteil: Der bis auf wenige Ausnahmen, wie etwa Ivanhoes Platreef-Projekt, meist unter Tage stattfindende Abbau ist aufwendig und erfordert viel Personal, sodass die Produktionskosten mit im Schnitt 1.800 $ weit über dem aktuellen Preis liegen. Die Folge: Die Minen befinden sich in einem schlechten Zustand oder werden gänzlich geschlossen, was einen Rückgang des Angebots mit sich bringt.
Erhöhte Nachfrage bei gleichzeitig rückläufigem Angebot aus dem Minenbetrieb - Bedingungen, die auf einen deutlichen Anstieg des Platinpreises hindeuten.
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