Viele Experten sehen im Moment die Chance, dass sich in der Stahlbranche eine Wende abzeichnet. Im Interview geht Markus Bußler, DER AKTIONÄR, dieser Frage nach und beschäftigt sich detailliert mit der Lage bei ThyssenKrupp. Die Zukunft des Unternehmens hängt nach wie vor vom Verkauf der Werke in den USA und Brasilien ab.
Bußler zu einer möglichen Trendwende in der Stahlbranche: "Es gibt immer wieder die Meldung, dass die Stahlbranche einen neuen Lichtblick hat und jedes Jahr wird man aufs Neue enttäuscht. Also es ist tatsächlich so, dass sich die Stahlpreise stabilisiert haben, aber sie haben sich auf einem Niveau stabilisiert, das für die meisten Stahlhersteller einfach nicht auskömmlich ist. Das heißt, im Prinzip müssten die Preise erst einmal anziehen. Ich denke man sieht momentan so eine Art Bodenbildung bei den Stahlpreisen, aber ob es tatsächlich die Trendwende zum Besseren ist, das sei mal dahingestellt. Ich bin da nicht ganz so optimistisch wie viele Kollegen."
Das Unternehmen will seine Werke in den USA und in Brasilien schon seit Monaten verkaufen. Bußler geht auch davon aus, dass dieser Verkauf gelingen wird, allerdings werde es kein einfacher Vertrag, der auf ThyssenKrupp zukommt. Eine weitere Frage stellt sich in Bezug auf die Eigenkapitalquote von ThyssenKrupp, die sich im Moment nur auf neun Prozent beläuft. Warum hat der Konzern die höheren Aktienkurse noch nicht genutzt, um sein Kapital aufzustocken? "Die Krupp-Stiftung hat über 25 Prozent, hält also eine Sperrminorität an ThyssenKrupp.
Aber sie ist etwas klamm bei Kasse, das heißt sie kann eine große Kapitalerhöhung überhaupt nicht mitmachen. Deswegen gibt es hinter den Kulissen erhebliche Verhandlungen und das dürfte sich erst einmal in die Länge ziehen", so Bußler. Der Aktienkurs von ThyssenKrupp hänge maßgeblich vom Verkauf der Werke ab. "Man kann mit Kursen jenseits der 20-Euro-Marke rechnen, wenn der Verkauf der Werke erledigt wurde und die Kapitalerhöhung erfolgreich durchgeführt wird", sagt Bußler im Fazit.
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