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David Franklin: Indien wird 2013 den Silbermarkt dominieren

11.10.2013  |  GoldSeiten
In einem Bericht vom Dienstag erklärt David Franklin von Sprott Asset Management, dass sich die Edelmetalle in den letzten Tagen wieder zurück gekämpft hätten, da Investoren den Ernst der Lage in Washington verstanden hätten. Die Aktienmarktteilnehmer, die sich so sicher gewesen wären, dass am Freitagnachmittag ein Kompromiss gefunden werden würde, wären am Montag enttäuscht gewesen, dass dies nicht der Fall war. In Folge des Shutdowns sei der S&P 500 Index gesunken, was sich anscheinend leicht positiv auf Edelmetalle ausgewirkt habe. Seit Beginn des Shutdowns habe Gold fast 3% zugelegt und Silber fast 6%, dank Investoren, die nun über die Folgen eines US-amerikanischen Staatsbankrotts nachdenken würden.

Auf Grund des Absturzes von Silber um bisher 26% in diesem Jahr, selbst unter Berücksichtigung des jüngsten Anstiegs, wäre es verständlich, anzunehmen, dass sich auf dem Silbermarkt eine negative Grundstimmung entwickelt habe. Tatsächlich hätte sich diese Stimmung geändert, zugunsten des Silberpreises. Zum Unmut der Investoren habe sich dies noch nicht im Preis niedergeschlagen.

Die jüngsten Importzahlen der indischen Regierung würden Berichte bestätigen, wonach das Land bedeutende Mengen des weißen Metalls importiert. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2012 habe Indien von April bis Juni dieses Jahres 311% mehr Silber importiert und wenn sich der derzeitige Trend fortsetzen würde, könne die Importsumme dieses Jahr auf mehr als 6.030 Tonnen Silber und damit die größte Menge der letzten fünf Jahre ansteigen. Indien sei ein enormer neuer Importeur des Edelmetalls geworden und bediene sich auf der ganzen Welt. Berücksichtige man, dass die globale Silberproduktion 2012 bei 24.478 Tonnen lag, so sei Indien auf einem guten Weg, dieses Jahr 25% des abgebauten Silbers zu importieren. Und diese Zahl könnte sogar noch steigen, angesichts der Vorhersagen für die Regenzeit.

Laut dem Leiter für regionale Wirtschaft bei der Credit Suisse könne Indien eine Rekordernte erwarten. Typischerweise würde auf ein Dürrejahr (wie 2012) ein Ertragsanstieg von 11% folgen. Dies sei nicht nur durch überdurchschnittliche Regenfälle bedingt, sondern auch durch zusätzliche Unterstützung der Regierung in Form von Dünger u.ä. Eine Ertragssteigerung um 8% könnte dieses Jahr zu einem Wachstum des BIP um 1,1% führen. Das würde aber nicht den kompletten Einfluss widerspiegeln. Da sich in der Landwirtschaft etwa 50% der Arbeitsplätze des Landes finden würden, könne man von höheren Löhnen und Gewinnen ausgehen, die sich wiederum positiv auf die Ausgaben der Konsumenten und Investoren auswirken würden. Ein steiler Anstieg des Nahrungsmittelangebots würde außerdem eine Reduzierung der Inflation bewirken, die reale Kaufkraft stärken und die Zentralbank beeinflussen. Bedenke man dann die Vorliebe der Inder, ihre Ersparnisse in Gold und Silber anzulegen, könne man von einer positiven Regenzeit ausgehen, die die Nachfrage nach Edelmetallen beflügeln würde, besonders nach Silber.

Bei der Betrachtung der Grafiken für den Silberpreis würde man Franklin zufolge niemals annehmen, dass eine solch fundamentale Veränderung der Nachfrage stattgefunden hat. Was wäre noch nötig, damit der Markt aufwacht und die Chancen für Silber realisiert? Offensichtlich habe es bereits auf den Shutdown und die Möglichkeit eines Staatsbankrotts reagiert. Allerdings würde dies über den großen zugrunde liegenden Bedarf an Silber als Wertanlage seitens der Inder hinwegtäuschen, die den Silbermarkt dieses Jahr dominieren würden, indem sie ein Viertel des Minenangebots der Welt konsumieren. Nach Meinung des Experten werde der Preis diese Realität bald widerspiegeln.


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