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David Franklin: Ein Teil des Gold-Rätsels ist gelöst

25.10.2013  |  GoldSeiten
2013 ist dem Marktstrategen David Franklin zufolge das Jahr, in dem China den physischen Goldmarkt entflammt hat. An dem Verhalten des Metallpreises könne man dies jedoch nicht erkennen. Dieser sei um mehr als 20% gefallen, während der Goldfluss nach Osten eine neue Größenordnung erreichte. Kürzliche veröffentlichte Daten würden die Annahme von Sprott Asset Management unterstützen, hieß es in dem kürzlich erschienenen Artikel, dass physisches Gold tatsächlich in Form eines beträchtlichen Teils der ETF-Liquidationen nach Osten fließen würde.

Zwar habe das Finanzunternehmen dieses Jahr schon öfters Vermutungen angestellt, dass der extreme Nachfrageanstieg Chinas und der Rückgang von Goldeinlagen der COMEX und des GLD ETF zusammenhängen könnten, bisher habe es aber noch keine Beweise gegeben. Bis letzte Woche: die Goldexporte des UK in die Schweiz, Europas größtem Goldverarbeiter, wären in den ersten acht Monaten dieses Jahres auf 1.016,3 t gesprungen, von 85,1 t im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig hätten sich Bloomberg-Daten zufolge die Abzüge von Gold-ETFs auf fast 670 t belaufen. Und die führenden ETF-Anbieter haben ihre Tresore ausgerechnet in London!

London als Zentrum des Weltgoldmarktes, mit schätzungsweise 10.000 t des Edelmetalls in den Tresoren der Stadt, wäre der perfekte Ort, um innerhalb kurzer Zeit eine enorme Menge Gold aufzutreiben. Folge man der Spur des gelben Metalls, könne man sehen, dass die zwei größten Exporteure für Hongkong dieses Jahr die USA und die Schweiz waren. Die Daten würden folglich eindeutig belegen, dass physisches Gold aus den größten ETFs abgezogen, zur Aufbewahrung oder Veredelung in die Schweiz und schließlich zu einem Großteil nach Hongkong geschickt worden sei, um den chinesischen Konsum zu befriedigen.

Im Mai dieses Jahres habe Sprott kalkuliert, dass über ein Drittel von Chinas Importwachstum nur durch die Goldnachfrage der Bevölkerung bedingt sei und nicht durch eine wachsende Binnenwirtschaft. Auch jüngste Daten würden nicht darauf deuten, dass sich dies geändert habe. Mögliche Begründungen für dieses Verhalten gäbe es einige: Inflationsschutz für die Einwohner; Währungsdeckung durch Gold; der Wille, die riesigen Devisenreserven als eine Währung einzusetzen, die nicht von einer anderen abhängig ist.

Wie GoldMoney letzte Woche angemerkt habe, hätte die verzeichnete Goldnachfrage aus Chinas Privatsektor mittlerweile ein Niveau erreicht, dass den Rest der weltweiten Minenproduktion bei Weitem übersteige. Aufs Jahr hochgerechnet würden 2.600 t nach China importiert, die Minenproduktion ohne China belaufe sich aber nur auf schätzungsweise 2.260 t Gold. Dadurch bliebe ein Angebotsdefizit, nicht nur für den Rest des goldhungrigen Südostasiens und Indien sondern auch für den Rest der Welt.

China sei mittlerweile unbestrittene Endstation der Goldreise und eine Verlangsamung dieses Trends sei nicht zu erkennen. Wie nun diese enorme Bewegung bei Gold mit einem Absturz des Preises von bisher 359 USD je Unze in diesem Jahr einhergehen könne, sei auch für die Experten von Sprott ein noch ungelöstes Rätsel.


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