Der Stahlproduzent ThyssenKrupp hat am Freitag seine Geschäftszahlen für das erste Quartal veröffentlicht. Zwar steht ein Verlust von 69 Millionen Euro, dafür konnte man aber das EBIT mit 247 Millionen Euro verdoppeln im Vergleich zum Vorjahr. Im Interview geht Marc Gabriel vom Bankhaus Lampe detailliert auf die Performance von ThyssenKrupp ein.
Was die Thyssen-Zahlen angeht, so hat Marc Gabriel vor allem das positive EBIT des Konzerns überrascht. Doch warum steht dann gleichzeitig ein Verlust von 69 Millionen Euro? "Im Ergebnis sind die Abschreibungen an dem Anteil von Outokumpu drin, die über 270 Millionen Euro betragen haben. Gegenläufig konnte Thyssen zwar eine Rückstellung auflösen, aber letztendlich war das der große Verlusttreiber", sagt Gabriel. Mit Blick auf den gesamteuropäischen Stahlmarkt erwähnt Gabriel, dass man im ersten Quartal einen leichten Aufwärtstrend bei den Stahlmengen gesehen habe.
Das Problem sei aber nach wie vor die Preissituation für Stahl, die aus der Sicht des Experten immer noch sehr unbefriedigend ist und auf die Margen der Stahlkonzerne drückt. Was den Verkauf des Thyssen-Werks in Brasilien angeht, so geht Gabriel davon aus, dass ThyssenKrupp dieses Unterfangen erst einmal auf die lange Bank schieben wird. "Mit einem etwas besseren Stahlumfeld in zwei Jahren könnte es wieder auf die Agenda rücken", ergänzt Gabriel. Als Aktionär dürfe man in diesem Jahr keine Dividende mehr erwarten. Die Aktie des Unternehmens sieht er als eine Halte-Position mit einem Kursziel von 20 Euro. "Das basiert schon auf Ergebnisschätzungen für das kommende Jahr", so das Fazit von Gabriel.
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