Commodities Weekly: Marktkommentar


Investments in Rohstoffe standen nur bei sehr wenigen Anlegern für das Jahr 2014 auf der Agenda. Tatsächlich sind die wichtigsten Indizes seit Jahresbeginn jedoch bereits allesamt im Plus. Verbesserte Konjunkturdaten, ein DJUBS in der Nähe des 4,5-Jahrestiefs, das Auseinanderdriften von Aktien- und Rohstoffnotierungen während der letzten zwei Jahre sowie der Charme der "contrary opinion" dürften den jüngsten Aufwärtstrend zunächst anhalten lassen.
Damit Long-Onlyinvestments in Rohstoffe das laufende Jahr mit einem stärkeren Plus beenden, müssen jedoch auch die Fundamentals einen möglichen nachhaltigen Preisanstieg in den nächsten Wochen mit robusten Nachfragedaten unterfüttern.
Performance:
Der jüngste Aufschwung an den Rohstoffmärkten ist vor allem auf steigende Notierungen bei Agrarrohstoffen und Edelmetallen sowie bei Natural Gas zurückzuführen. Gold und Silber liegen seit Jahresbeginn bereits rund 10% im Plus.
Bei Kaffee und Natural Gas liegt der Anstieg sogar bei etwa 50%. In beiden Fällen macht dabei das Wetter die Preise. So ließ die Kältewelle in den USA die Erdgasnachfrage in die Höhe schnellen. Dagegen herrschen im Land des weltgrößten Kaffeeproduzenten Brasilien extreme Hitze und Trockenheit - mit entsprechenden Auswirkungen auf die Ernteprognosen für die braune Bohne.
Energie:
Natural Gas zählt zu den stärksten Rohstoffen im laufenden Jahr und erreichte zwischenzeitlich den höchsten Stand seit fünf Jahren, nachdem der heftige Winter nur eine kurze Pause einlegte. Die landesweiten Lagerbestände liegen 27% unter dem Fünfjahresdurchschnitt um diese Jahreszeit.
Neben der witterungsbedingt höheren Nachfrage nach US-Heizöl treiben neu in den Fokus gerückte geopolitische Themen die Preise für WTI und Brent. Massenproteste in Venezuela, Chaos in Libyen und eine neue Runde des Bürgerkriegs in Südsudan schüren Sorgen um eine ausreichende Ölversorgung. In Südsudan fiel die Ölförderung von 245.000 Barrel pro Tag im Dezember auf nun 170.000 bpd, in Libyen ist die aktuelle Ölförderung von rund 375.000 bpd weit entfernt von zwischenzeitlich (2012) erreichten Niveaus von 1,6 mbpd. Auch die Stabilität und Nachhaltigkeit des mit einer Ölproduktion von 2,3 mbpd (2013) bedeutenden Produzenten Venezuelas wird allmählich in Frage gestellt.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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