Thomson Reuters GFMS: Platin verhalten, Palladium vor bedeutendem Preisanstieg


Das globale Platinangebot summierte sich nach Angaben des Berichtes im vergangenen Jahr auf 7,33 Mio. Unzen, was verglichen zum Vorjahr einem Anstieg um 2,8% entsprach. Bei einer Nachfrage von 6,84 Mio. Unzen entstand damit jedoch ein Angebotsüberschuss von 0,49 Mio. Unzen, welcher zu den schwächelnden Preisen beigetragen habe, so die Experten.
Bei Palladium hingegen erreichte die Nachfrage 9,36 Mio. Unzen, was bei einem Angebot von 8,33 Mio. Unzen in einem Defizit von 1,03 Mio. Unzen resultierte.
Angebot aus dem Minenbetrieb
Der mit 5,94 Mio. Unzen größte Anteil am globalen Platinangebot stammte aus der Minenproduktion, welche verglichen zum Vorjahr (5,81 Mio. Unzen) einen Zuwachs von 2% verzeichnete. Mit 4,27 Mio. Unzen stammte der Großteil hiervon aus Südafrika, gefolgt von Russland mit 0,77 Mio. Unzen und Simbabwe mit 0,41 Mio. Unzen.
Bei Palladium schlug das Angebot aus der Minenproduktion im vergangenen Jahr mit 6,44 Mio. Unzen zu Buche, was einem Rückgang um 1% entsprach. Größter Produzent war Russland, aus dessen Minen insgesamt 2,58 Mio. Unzen des Edelmetalls gefördert wurden. Südafrika produzierte 2,35 Mio. Unzen, Kanada immerhin 0,53 Mio. Unzen Palladium.
Mit 1,75 Mio. Unzen war auch im vergangenen Jahr Anglo American Platinum Limited der größte Platinproduzent weltweit. An zweiter und dritter Stelle folgten Impala Platinum Holdings Limited (1,12 Mio. Unzen) und Lonmin Plc. (0,72 Mio. Unzen). Bei Palladium landeten Anglo American und Impala Platinum mit 1,05 Mio. resp. 0,66 Mio. Unzen lediglich auf dem zweiten bzw. dritten Platz. Mit 2,66 Mio. Unzen blieb OJSC MMC Norilsk Nickel auch 2013 führender Palladiumproduzent.
Altmetallangebot
Das Platinangebot aus dem Recycling von Autokatalysatoren und Schmuck stieg verglichen zum Vorjahr um 5% und erreichte insgesamt 1,39 Mio. Unzen. Bei Palladium wurde diesbezüglich ein Zuwachs um 12% auf insgesamt 1,89 Mio. Unzen verzeichnet.
Investmentnachfrage
Die gesamte Investmentnachfrage nach Platin stieg im vergangenen Jahr um 28% auf 0,30 Mio. Unzen. Dabei nahmen vor allem die ETFs eine bedeutende Rolle ein, die im vergangenen Jahr mit 0,89 Mio. Unzen zu Buche schlugen, verglichen zu 0,24 Mio. Unzen ein Jahr zuvor. Private Investoren fragten 0,16 Mio. Unzen des Edelmetalls nach, verglichen zu 0,28 Mio. Unzen im Jahr 2012.
Bei Palladium wurden mit Blick auf die Investmentnachfrage dagegen bereits das zweite Jahr in Folge Nettoverkäufe gemeldet. Das Desinvestment summierte sich während der zwölf Monate auf 0,94 Mio. Unzen, verglichen zu 0,71 Mio. Unzen ein Jahr zuvor. Vonseiten privater Investoren wurden etwa 38.000 Unzen des Edelmetalls nachgefragt.
Industrienachfrage
Der Großteil der Platin- und Palladiumnachfrage stammte damit auch im vergangenen Jahr aus der Industrie. Für die Herstellung von Autokatalysatoren wurden 2013 etwa insgesamt 2,91 Mio. Unzen Platin und 6,27 Mio. Unzen Palladium nachgefragt, was verglichen zum Vorjahr einer Erhöhung um 1,2 resp. 3,3% entspricht. Vonseiten der Schmuckbranche entstand im vergangenen Jahr ein Bedarf von 2,29 Mio. Unzen Platin und 0,58 Mio. Unzen Palladium und die Elektronikbranche schlug unterdessen mit 0,17 Mio. Unzen Platin und 1,34 Mio. Unzen Palladium zu Buche.
Ausblick
Nach Berechnung von Thomson Reuters GFMS dürften die anhaltenden Streiks in Südafrika bis Ende April für eine Einbuße von gut 600.000 Unzen Palladium gesorgt haben. Selbst wenn in Kürze eine Einigung zustande käme, würde es einige Zeit benötigen, um ursprüngliche Produktionslevel zu erreichen, wodurch mit weiteren Produktionseinbußen zu rechnen sei. Dies könnte sich zwar positiv auf den Preis des Edelmetalls auswirken, jedoch sei hiervon aktuell noch nicht viel zu spüren, sodass die Analysten für 2014 von einem leichten Rückgang des Platinpreises um 2% auf 1.457 $ ausgehen.
Die geopolitischen Spannungen im Hinblick auf die Ukraine und die Sanktionen gegen Russland könnten die Kontinuität der russischen Platin- und Palladiumexporte gefährden. Obgleich es hierzu nach Ansicht der Experten nicht kommen wird, stellt die Möglichkeit dessen einen begünstigenden Faktor vor allem für den Palladiumpreis dar. Treibender Faktor für werde allerdings die robuste Nachfrage sein. So könnte Palladium bereits bis Ende dieses Jahres die 930-$-Marke testen. Im Schnitt rechnen die Analysten für 2014 mit einem Palladiumpreis von 793 $, was gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs von 9% darstellen würde.
Den vollständigen Bericht von Thomson Reuters GFMS in englischer Sprache können Sie hier anfordern.
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