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Eric Sprott über Manipulation, den Futures-Handel, Ecuador und die Aussichten für Gold

11.06.2014  |  GoldSeiten
Im jüngsten Interview mit Silver Doctors äußerte sich Ende vergangener Woche der Investmentexperte Eric Sprott zu den aktuellen Geschehnissen am Goldmarkt zu Wort. Was die Hedgefonds-Legende über die neuesten Erkenntnisse in Sachen Goldpreismanipulation oder auch die Goldreserven Ecuadors zu sagen hatte und welche weitere Entwicklung er für die Edelmetalle kommen sieht, haben wir an dieser Stelle einmal zusammengetragen.

Dabei wies der Vorsitzende von Sprott Asset Management zunächst erneut auf den Goldfluss von West nach Ost hin, der sich aktuell abspiele und wohl kaum mehr umkehrbar sein werde. Belegt werde diese Entwicklung vor allem anhand der Goldhandelsdaten der Schweiz. Diese zeigen, dass der Großteil der Importe aus dem Vereinigten Königreich (das wohlgemerkt selbst kein Gold produziert) und den USA (deren Exporte die landesweite Goldproduktion übersteigen) bezogen wird. Am anderen Ende sind asiatische Länder Hauptabnehmer des von der Schweiz exportierten Goldes.

Für Sprott zeige diese Entwicklung deutlich, dass das Goldangebot stetig sinkt. Auch für Silber, Platin und Palladium rechnet der Experte mit einer weiteren Angebotsverknappung.


Der Futures-Markt - ein schwarzes Schaf

Das jüngste Beispiel in Sachen Goldpreismanipulation habe gezeigt, welche katastrophalen Auswirkungen der Futures-Markt und dessen Händler mit sich bringen können, so Sprott. Dem gegenüber verdeutliche der Palladiumpreis, wozu ein Markt imstande ist, in dem Futures kaum eine Rolle spielen.

Auch Gold könnte eine vergleichbare Performance hinlegen - schließlich seien die Rahmenbedingungen durchaus positiv-, allerdings werde das Edelmetall nach wie vor durch die Manipulation an den Futures-Märkten gehemmt.

Generell gibt Sprott dem physischen Metall gegenüber den Papiergoldgeschäften den Vorzug. Wie die Financial Times bereits treffend auf den Punkt brachte, sei die Manipulation durch einen Barclays-Trader keineswegs ein Einzelfall gewesen, sondern vielmehr an der Tagesordnung.

Optionsgeschäfte würden laut dem Experten dabei stets zum Nachteil der Kunden ausfallen, getreu dem Marktprinzip "Max Pain", bei dem der Kunde soviel Geld verliere, wie nur möglich. Sprott habe sich selbst bereits die Frage gestellt, welche Auswirkungen sich durch die Barclays-Manipulation für ihn und seine Kunden ergeben haben - ist womöglich auch er um mehrere Millionen Dollar geprellt worden?

Wer sich aus Optionsgeschäften heraushält, der sei nach Ansicht des Experten gut beraten. Dies wäre sowohl für den Einzelnen als auch für die breite Masse deutlich besser, da auf diese Weise der physische Markt stärker ins Gewicht fallen würde.


Optimismus oder Enttäuschung - oder beides?

Die physische Nachfrage, vor allem vonseiten Asiens, bleibe weiterhin auf einem hohen Niveau. Verstärkt werden könnte diese laut Sprott zudem, sollte Indien in gewohnter Manier auf den Goldmarkt zurückkehren.

Dem gegenüber stünden die Anzeichen, dass dem Westen zunehmend das Gold ausgeht, wie auch am jüngsten Beispiel Ecuador ersichtlich werde, das sein an Goldman Sachs verliehenes Gold wohl nie wiedersehen wird. In der Tat sei diese Meldung zu einem interessanten Zeitpunkt verbreitet worden - so kurz, nachdem Österreich verlautbaren ließ, man unterziehe die Goldreserven bei der Bank of England einer eingehenden Prüfung.

Auf der Grundlage dieser physischen Daten zeigt sich Sprott noch immer überzeugt, dass das von ihm bereits vor einigen Monaten genannten Preisziel von 2.000 USD nach wie vor erreichbar ist. Noch immer rechnet der Experte nach eigener Aussage mit neuen Höchstständen, obgleich er durchaus enttäuscht darüber sei, dass diese so lange auf sich warten lassen.


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