Commodities Weekly: Marktkommentar


Die politischen Spannungen im Nahen Osten haben zuletzt vor allem Brent & Co. klettern lassen. Die politische Prämie, die jetzt im Ölpreis wieder ein deutlich höheres Gewicht hat, dürfte sich vorerst nicht so schnell wieder reduzieren. Daneben profitieren die Edelmetalle von der gestiegenen politischen Unsicherheit und der Aussicht auf eine weiterhin lockere USGeldpolitik. Kurzfristig stehen die Zeichen am Rohstoffmarkt weiter auf seitwärts bis aufwärts.
Performance:
Der DJUBS-Spotindex hat vor gut einer Woche den seit Anfang Mai andauernden Abwärtstrend bei rund 420 Punkten gestoppt und ist seitdem wieder nach oben gedreht. Im aktuellen Umfeld scheint ein Einbruch unter die Marke von 420 Punkten vorerst unwahrscheinlich. Zu den besten Performern im Juni gehören Edelmetalle und Energie. Die höchsten Abschläge verzeichneten bislang Kaffee, Soja und Weizen.
Energie:
Die Offensive der ISIS-Milizen schürte weiter Sorgen um Angebotsstörungen im wichtigen Ölförderland Irak. Zuletzt bekamen sie die landesweit größte Raffinerie unter ihre Kontrolle. Zwar bleiben die Ölexporte weiterhin außer Reichweite. Die lokale Versorgung muss jedoch nun teilweise durch Importe abgedeckt werden, was die globale Angebotssituation verschlechtert. Da wir nicht an eine schnelle Entspannung der Lage glauben, haben wir unsere Prognosen für WTI, Brent und Gasoil nach oben revidiert
Edelmetalle:
Der Goldpreis legte in dieser Woche in der Spitze um 50 USD zu und notiert derzeit bei rund 1.310 USD. Neben den Geländegewinnen der Islamisten im Irak ist der Anstieg insbesondere auf die Geldpolitik der US-Notenbank zurückzuführen. Die zuletzt wieder anziehende Inflationsrate wurde in der jüngsten Stellungnahme schlichtweg ignoriert. Der USD gab daraufhin nach, weshalb spekulativ short positionierte Goldhändler gemäß Marktberichten zu Eindeckungen gezwungen waren. Die physische Nachfrage in Asien ging nach dem Preisanstieg allerdings zurück, weshalb die Mini-Hausse eher auf tönernen Füssen steht.
Basismetalle:
Bei den Basismetallen war Zink der Wochengewinner. Die ILZSG berichtete über ein steigendes Angebotsdefizit, die LME-Lagerbestände sind auf das tiefste Niveau seit 2010 gefallen. Die Fundamentaldaten sprechen demnach für weiter anziehende Preise.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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