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Wie sicher ist das Ölangebot aus dem Irak?

26.06.2014  |  Eugen Weinberg (Commerzbank)
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Bis 2019 rechnet die IEA nur noch mit einem Anstieg um 1,28 Mio auf 4,54 Mio Barrel pro Tag. Das ist nur etwa halb so viel wie das Produktionsniveau, welches bislang von der iralischen Regierung angestrebt wurde. Der Irak soll laut IEA zwar noch immer 60% des in diesem Zeitraum erwarteten Zuwachses des OPECAngebots stellen. Allerdings wird am Ende des laufenden Jahrzehnts auch wesentlich mehr OPEC-Öl benötigt, weil dann der Schieferölboom in den USA spürbar an Dynamik verliert.

Damit der Irak sein Ölangebot deutlich steigern kann, müsste jede Bevölkerungs- und Religionsgruppe geichberechtigt in einer Einheitsregierung vertreten sein. Unter dem derzeit amtierenden Ministerpräsidenten Maliki scheint dies kaum möglich. Es besteht sogar das Risiko eines Bürgerkrieges und dass sich einzelne Landesteile wie das irakische Kurdistan abspalten.

Falls es - wie wir erwarten - zu keinen nennenswerten Störungen der irakischen Ölproduktion kommt, sollte der Brentölpreis den Großteil seines jüngsten Anstiegs korrigieren und in den kommenden Wochen in die angestammte Handelsspanne zwischen 105 und 112 USD je Barrel zurückkehren. Sollte es wider Erwarten doch zu spürbaren Beeinträchtigungen des irakischen Ölangebots kommen, würde Saudi-Arabien wie angekündigt sein Ölangebot entsprechend erhöhen. Zudem dürften die IEA-Länder bei Bedarf mit einer Freigabe der strategischen Reserven reagieren.

Dennoch wäre je nach Ausmaß und Dauer der Ausfälle mit einem Preisanstieg auf mindestens 120 USD je Barrel zu rechnen. Würden andere Länder der Region wie bspw. der Iran in den Konflikt hineingezogen, dürfte der Ölpreis noch stärker steigen. Das voraussichtlich geringere Wachstum der irakischen Ölproduktion spricht außerdem für merklich höhere Ölpreise in den kommenden Jahren als die Terminkurve derzeit impliziert. Trotz eines Anstiegs in den letzten zwei Wochen liegt diese am Ende des Jahrzehnts noch immer bei weniger als 100 USD je Barrel (Grafik 3).

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