Commodities Weekly: Marktkommentar


In der abgelaufenen Woche gaben fast alle Rohstoffpreise nach. Der Bloomberg Spot Index fiel unter die Marke von 385 Punkten und erreichte ein neues Jahrestief. Damit hat die Benchmark im laufenden Jahr bereits mehr als 4% eingebüßt. Seit dem Jahreshoch Ende April ging es mittlerweile sogar um rund 13% nach unten. Vor allem bei den weißen Edelmetallen und im Energiebereich erscheint uns der jüngste Preisrutsch für übertrieben. Hedger oder Long-Only-Investoren sollten das aktuell günstige Preisniveau nützen, um sich entsprechend zu positionieren.
Performance:
Die Top-Performer 2014 (Kaffee, Nickel, Palladium) gaben zuletzt überdurchschnittlich nach.
Energie:
Die Benchmark Dated Brent erreichte am Mittwoch mit 96,55 USD/Barrel den niedrigsten Stand seit Juli 2012. Damit hat der Preis von Nordseeöl von seinem Jahreshoch im Juni nahezu 20 US-Dollar eingebüßt, allen geopolitischen Krisenherden zum Trotz. Der jüngste Preisrückgang wurde von der IEA begünstigt, die ihre Schätzungen für die Ölnachfrage für das laufende und das kommende Jahr nach unten revidierte.
Für das laufende Jahr erwartet die Agentur nun nur noch ein Wachstum von 900.000 bpd; 150.000 bpd weniger als noch einen Monat zuvor - die zweite Abwärtsrevision der Schätzung in Folge. Als Ursache wurde vor allem die schwache Konjunktur in China und Europa genannt.
Edelmetalle:
Auch der Goldpreis tendierte schwächer, nachdem baldige Leitzinsanhebungen der US-Fed immer wahrscheinlicher werden. Hinzu kommt eine schwächere Nachfrage in China sowie eine rekordhohe Förderung der Minen, so dass die Schwäche noch eine Weile anhalten könnte.
Basismetalle:
Die Metallpreise verbuchten in der zurückliegenden Woche mehr oder weniger starke Preisrückgänge. Belastend wirkte insbesondere die starke US-Währung. Nickel gab den Preisanstieg der Vorwoche, bedingt durch Meldungen, wonach es auch auf den Philippinen Bestrebungen gibt, die Ausfuhr von unverarbeitetem Nickel zu untersagen, wieder vollständig ab. Ein etwaiges Exportverbot seitens der Philippinen würde frühestens in fünf bis sieben Jahren in Kraft treten. Im Fokus der Investoren steht am Wochenende die Bekanntgabe neuer Wirtschaftsdaten aus China.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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