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Energie: Preissturz bei Brent und Co.

26.03.2008  |  Frank Schallenberger
Ölpreise geben nach

Innerhalb kürzester Zeit haben die Ölpreise sehr stark nachgegeben. Brent und WTI gaben in nur 3 Handelstagen etwa 10 US-Dollar oder rund 10% nach. Der Grund für die heftige Reaktion ist die mit der Krise bei Bear Stearns wieder deutlich ausgeprägtere Risikoaversion der Anleger und die vor diesem Hintergrund erfolgte Auflösung von Investments im Rohstoffsektor. Dass auch die Spekulanten, die auf weiter steigende Ölpreise gesetzt hatten, Positionen glattgestellt haben, zeigt die wöchentliche CFTC-Statistik. Demnach gingen in der ersten Hälfte der letzten Woche die Netto-Longpositionen der Spekulanten bereits um rund 27.000 Kontrakte auf gut 86.000 Kontrakte zurück. Dieser Trend dürfte sich zum Ende der letzten Woche noch weiter fortgesetzt haben.

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Stärke Abschwächung der US-Ölnachfrage unwahrscheinlich

Während die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich der Risikoappetit der Investoren in den nächsten Wochen wieder normalisiert, sehr hoch ist, dürften die Sorgen bezüglich der US-Konjunktur sicherlich anhalten. Allerdings dürfte sich die Nachfrageabschwächung in den USA in Grenzen halten. Das Wirtschaftswachstum in den USA lag während der letzten Wachstumsdelle vom dritten Quartal 2000 bis zum dritten Quartal 2001 in insgesamt drei Quartalen im Minus. Dennoch lag die US-Ölnachfrage im Jahr 2000 um 0,9% über dem Vorjahr. Im Jahr 2001 hielt sich das Minus mit -0,3% in Grenzen. Insofern spricht viel dafür, dass die Meinung, eine Wachstumsdelle in den USA dürfte in den nächsten Quartalen für einen deutlichen Einbruch des amerikanischen Ölhungers sorgen, sich nicht realisieren wird.

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Bullishe EIA-Daten

Die wöchentliche EIA-Statistik unterstreicht, dass die US-Ölnachfrage weiter stabil ist. Die Öllager erhöhten sich Mitte März nur leicht auf 311,8 Mio. Barrel. Sie liegen damit knapp 2% über dem 10-Jahresdurchschnitt. Die Benzinlager ermäßigten sich kräftig um 3,5 Mio. Barrel. Auch die Lagerbestände für Heizöl und Diesel gingen kräftig um 2,9 Mio. Barrel zurück. Unter dem Strich ist momentan kein gravierender Nachfrageeinbruch in den USA absehbar. Zusammen mit der anhaltend kräftigen Nachfrage aus Asien und der Zurückhaltung der OPEC, was Fördererhöhungen anbetrifft, sollten die Ölpreise damit in den nächsten Wochen wieder nach oben tendieren.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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