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Energie: China treibt die Preise

14.04.2008  |  Frank Schallenberger
EIA-Daten geben Initialzündung

Die wöchentliche Statistik der EIA gab in der abgelaufenen Woche den Startschuss für eine erneute Rallye der Ölpreise, die schlussendlich sowohl bei Brent als auch bei WTI in neuen Rekordständen resultierte. Die Bestände an Rohöl, Benzin, Heizöl und Diesel gingen in der ersten Aprilwoche in den USA um insgesamt mehr als 10 Mio. Barrel oder 1,6% zurück. Trotz Sorgen um die konjunkturelle Situation scheint damit die Nachfrage nach Öl und Co. in den USA weiter relativ solide. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine konjunkturelle Abkühlung in den USA die Ölnachfrage reduziert und somit gleichzeitig die weltweite Ölnachfrage so stark zurück geht, dass auch die Preise deutlich korrigieren, ist demnach weiter relativ unwahrscheinlich.

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Chinesisches Nachfrageplus überkompensiert US-Minus

Tatsächlich dürfte nach der jüngsten Prognose der EIA die Nachfrage in den USA im laufenden Jahr leicht zurückgehen. Nach durchschnittlich 20,7 Mio. Barrel pro Tag (mbpd) im letzten Jahr dürfte die Nachfrage im Jahr 2008 bei durchschnittlich 20,6 Mio. Barrel liegen. Allerdings sollte dieses leichte Minus von 0,1 mbpd durch die weiterhin dynamische Nachfrage aus Asien deutlich überkompensiert werden. Alleine im März stiegen beispielsweise die chinesischen Ölimporte gegenüber dem Vorjahr um 25%. Im letzten Monat wurden damit durchschnittlich 4,1 mbpd ins Reich der Mitte importiert. Gegenüber Februar 2008 entspricht die einem Plus von 0,5 Mio. mbpd. Offensichtlich haben weder Konjunktursorgen und Subprimekrise, noch der relativ hohe Ölpreis für ein stärkeres Nachlassen des chinesischen Ölhungers sorgen können.

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Ölmarkt bleibt im Jahresverlauf angespannt

Auch im weiteren Jahresverlauf dürfte der asiatische Ölhunger eine der treibenden Kräfte für ein hohes Ölpreisniveau bleiben. Mit dem jüngsten Gesetzesvorschlag, Ölimporteuren erhebliche Steuererleichterungen zukommen zu lassen, dürften die chinesischen Importe auch in den kommenden Monaten zumindest das aktuell hohe Niveau halten können. Neben China entwickelt sich auch Indien immer mehr zu einem Preisfaktor für den Ölmarkt. Während im Jahresdurchschnitt 2006 noch rund 1,8 mbpd auf den Subkontinent importiert wurden, lagen die Importe im Februar 2008 bereits bei 2,5 mbpd. Angesichts dieser Steigerungsraten bleibt die OPEC weiter gefordert, die Förderung noch vor dem nächsten Treffen im September zu erhöhen.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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