Quartalschart Gold: Abwärtstrendlinie im Visier



Gold gefangen im Dreieck
Von Dezember 2015 bis zum Juli 2016 legten die Kurse des gelben Edelmetalls bis auf ein Bewegungshoch bei 1.375,40 um mehr als 300 US Dollar zu. Bezogen auf diese Aufwärtsbewegung hat das gelbe Edelmetall mehr als 75% wieder abgegeben müssen. Erst bei Kursen von 1.124,30 wurde im Dezember 2016 ein vorläufiger Boden ausgebildet.
Aus der Perspektive des historischen Quartalscharts lassen sich nun eine Abwärtstrendlinie mit den Verbindungspunkten des Hochs aus 2012 und dem Hoch aus 2016 und eine Aufwärtstrendlinie mit den Verbindungspunkten des Tiefs aus 2015 und dem Tief aus Dezember 2016 einzeichnen. Die Kurse des gelben Edelmetalls bewegen sich dadurch immer mehr in die Spitze dieses Dreiecks hinein. Idealtypisch würde ein Ausbruch aus diesem Dreieck in der Mehrzahl der Fälle eine längere Anschlussbewegung in Richtung der etablierten Kursbewegung nach sich ziehen.
Gold überschreitet Innenstab auf dem Quartalschart
Im Zeitraum von Januar bis März hat Gold weder das Hoch des Vorquartals über- noch das Tief des Vorquartals unterschritten. Charttechnisch spricht man von einem sogenannten Innenstab. Typischerweise deutet der Innenstab auf eine neutrale Konsolidierung in den Zeitebenen darunter.
Anfang April hat der Gold-Future das Hoch des Innenstabes bei 1.264,90 sowie die 200-Tage-Linie ohne große Gegenwehr der Bären überschritten. Diese Tatsachen sind positiv zu beurteilen.
Widerstand der Abwärtstrendlinie seit 2012 rückt ins Visier
Die aktuelle Aufwärtsbewegung wird von dem seit Oktober 2012 bestehenden eingezeichneten Abwärtstrend begrenzt.
Ein Test des Widerstandsbereiches um diese Abwärtstrendlinie, welche sich momentan bei etwa 1.304 befindet und dem Hoch aus 2015 bei 1.308 ist wahrscheinlich.
Saisonal weiter neutrale Ausgangslage bis Anfang Juli
Betrachtet man die Kursbewegungen aus der Vergangenheit, so lässt sich empirisch unter Betrachtungsweise der wiederkehrenden Zyklen für den Zeitraum von Ende Februar bis Mitte Juni lediglich eine neutrale Seitwärtsphase ableiten. Diese endete häufig Anfang Juli mit einem neuen zyklischen Bewegungstief, ehe dann eine bullische Saisonalität bis Anfang Oktober zu beobachten war.
Fazit
Aus der Perspektive der kurz- und mittelfristigen Zeitzone befindet sich Gold in einem Aufwärtstrend, eingegrenzt durch das eingezeichnete Dreieck der höheren Zeitzonen. Der Widerstandsbereich um die obere Begrenzung durch den Abwärtstrend zwischen 1.300 und 1.308 stellt das nächste Etappenziel dar.
Bei Kursen klar darüber ist ein Test der nächsthöheren Widerstandszone zwischen 1.375 und 1.388 wahrscheinlich. Dort befinden sich Hochpunkte aus 2016 und 2014.
Erst unterhalb des Unterstützungsbereichs zwischen 1.200 und 1.167 verdunkeln sich die Aussichten und die Bären könnten wieder die Kontrolle übernehmen. Ein schneller Test des Tiefs aus dem Dezember 2016 bei 1.124 sollte dann nicht überraschen.
Bei Kursen unter 1.120 ist ein weiteres Absinken und somit ein Test der nächsttieferen Unterstützungsebene zwischen 1.080 und 1.045 vorstellbar.
© Björn Heidkamp
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