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Energie: Ölhausse ohne Ende?

21.04.2008  |  Frank Schallenberger
Rekordjagd bei Brent und WTI

Brent und WTI haben in der abgelaufenen Woche mit 114 USD bzw. 117 USD pro Barrel einmal mehr neue Rekordmarken verzeichnet. Pipelinestörungen in Nigeria und Louisiana trugen ebenso zum neuerlichen Preisanstieg bei wie die wetterbedingte Schließung einiger Ölhäfen im Golf von Mexiko sowie streikbedingte Störungen bei der Löschung von Öltankern im Hafen von Marseille. Die EIA-Daten brachten den Öl-Bullen ebenfalls Rückenwind. Die Öl- und Benzinlager in den USA reduzierten sich in der zweiten Aprilwoche mit insgesamt 7,8 Mio. Barrel oder ca. 1,5% erneut deutlich stärker als erwartet. Auch die OPEC trug nicht gerade zur Beruhigung der Märkte bei, indem sie die Aussagen der letzten Monate wiederholte, dass es sich bei den Preissteigerungen der letzten Zeit um spekulative Übertreibungen handle, und dass der Markt ausreichend mit Öl versorgt sei.

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OPEC belässt Nachfrageprognose 2008 unverändert

Ob der Markt tatsächlich ausreichend mit Öl versorgt ist, kann vor dem Hintergrund der jüngsten OPECPrognose zur globalen Ölnachfrage im laufenden Jahr jedoch bezweifelt werden. Das Ölkartell rechnet weiter für das Jahr 2008 mit einer durchschnittlichen Nachfragesteigerung gegenüber dem Vorjahr um gut 1,2 mbpd. Sowohl die IEA als auch die EIA gehen von einem ähnlichen Szenario aus. Beide Organisationen sehen daher die Notwendigkeit, dass die OPEC die Förderquoten erhöht. Das Ölkartell geht jedoch in seiner Prognose davon aus, dass der zusätzliche Bedarf im laufenden Jahr durch eine Fördererhöhung der Nicht-OPEC-Staaten sowie durch die nicht-konventionelle Förderung (z.B. Ölsande) kompensiert werden kann. Sollte die OPEC diese Meinung in nächster Zeit nicht revidieren, dürfte das aktuell hohe Ölpreisniveau erhalten bleiben.

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Open Interest belegt fundamentale Stärke

Auch das Argument der spekulativen Übertreibung scheint nicht stichhaltig. Nach der jüngsten CFTCStatistik hat sich die Netto-Long-Position der Spekulanten zwar Mitte April leicht erhöht, das aktuellere Open Interest an der NYMEX zeigt jedoch, dass der Preisanstieg der letzten Tage sogar mit einer Reduzierung der offenen Positionen einher ging. Sofern die OPEC bezüglich der Förderquoten nicht bald umdenkt, bleibt immerhin noch die Hoffnung, dass ein stärkerer US-Dollar die Ölhausse bremsen könnte. Nach der Kaufkraftparität ließe sich Potenzial für eine festere US-Währung darstellen. Kurzfristig sind für den Greenback jedoch noch keine Signale für eine Trendwende zu erkennen!

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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