Industriemetalle: Die Charttechnik von Blei, Aluminium und Zinn


Bereits in der Woche bis zum 16. Mai sorgte heftiger Druck für einen Preisverfall des Dreimonatskontrakts bis unter das letzte Korrekturtief aus dem Januar 2008, so dass eine a-b-c Korrektur nach Elliott komplettiert war. Aber auch in der vergangenen Woche hielt dieser Druck an, so dass nun sogar der potenzielle Konsolidierungskanal aus verbundenen Tops und der verschobenen Trendlinie als Unterstützung nach unten verlassen wurde. Das mittelfristige Bild seit 2002 auf Monatsbasis (s.r.) verdeutlicht den technischen “Schaden“, der auch mit Blick auf die Fibonacci’s jenseits kurzfristiger Gegenreaktionen den Raum bis unter 1.800 USD geöffnet hat. Für eine Normalisierung des Charts wäre eine schnelle Rückkehr per Close über 2.200 USD erforderlich.

Aluminium konsolidiert nach der Kanalrallye
Der Preis des Dreimonatskontrakts für Aluminium bewegt sich – ebenso wie das Pendant für Kupfer - aktuell eher seitwärts, wenn man das größere Chartbild seit gut zwei Jahren betrachtet. Während im Kupfer aber zumindest intraday ein neues High erzielt wurde, blieb der Preis beim Aluminium jederzeit unterhalb des Tops aus dem zweiten Quartal 2006. Da jedoch die Zwischenhochs 2007 nicht signifikant unterschritten wurden und im ersten Quartal 2008 eine Rallye von über 30% für überhitzte Verhältnisse gesorgt hat, wird die jetzige Normalisierungsphase trotz des Drucks der fallenden Topps eher als trendbestätigende und damit bullishe Konsolidierung eingestuft. Erst ein Close unter 2.800 USD würde für Eintrübung sorgen, während der Weg über 3.075 USD den Startschuss in Richtung der großen Märzhürden liefert.

Bullishe Züge des Zinn Charts weichen auf
Als Star des laufenden Jahres hat der Zinn Dreimonatskontrakt an der LME bis Mitte Mai mehr als 50% zugelegt. Während die Pause Ende April gar nicht in die Nähe der Trendunterstützung seit Jahresbeginn führte und damit eine noch steilere kurze Trendunterstützung generiert wurde, wurde diese steilste Linie in der jüngsten Rallyepause bereits durchbrochen und der Verlust von knapp 8% aus der Spitze reichte für die Rückkehr an die ursprüngliche Unterstützung seit Jahresbeginn. Ein Close unter 23.500 USD würde weiterem Konsolidierungsbedarf Substanz verleihen und im Sinne einer potenziellen KS-Formation den Weg in Richtung 22.655 USD (bisheriges Zwischentief Mai) öffnen.

© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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