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Edelmetalle Aktuell

05.06.2008  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Platin

Nach den zahlreichen Nachrichten der letzten Berichtsperiode zu Angebot und Nachfrage und der zuletzt wieder sehr hohen Volatilität des Preises verlief der Handel mit dem zweitteuersten Edelmetall in dieser Woche in vergleichweise ruhigen Bahnen.

Dabei setzten sich zunächst angesichts von Dollarstärke und Ölpreisschwäche die Kursverluste der Vorwoche weiter fort. Die Notierung fiel dabei am Freitag auf ein Tief von 1.945 $ je Unze und damit auf den niedrigsten Stand seit Anfang Mai. Noch vor dem Wochenende ging es dann mit den Rohstoffen im allgemeinen und damit auch mit dem Platin wieder aufwärts. Bis gestern stieg der Euro gegenüber dem Dollar, am Ende auf über 1,56 und der Preis für das schwarze Gold erreichte fast wieder die Marke von 130 $ je Barrel. Beide Faktoren zusammen trieben das Platin kurzzeitig noch einmal auf 2.035 $ und damit auf das Wochenhoch.

Die Kommentare von US-Notenbankchef Bernanke gestern Abend (siehe auch Link auf Seite 4) sorgten dann aber für eine deutliche Abkühlung der jüngsten Rohstoffhausse. Das weiße Metall wurde in diesem Umfeld wieder unter die Marke von 2.000 $ gedrückt, aktuell notiert es bei 1.985 $ je Unze.

Solange das Metall nicht unter den Tiefstkurs der letzten Woche fällt, sieht die Situation noch einigermaßen stabil aus. Mit den steigenden Verlustrisiken bei Gold und Silber nimmt aber die Wahrscheinlichkeit eines Rückschlags auch bei Platin zu. Die nächste kräftige Unterstützung auf den mittelfristigen Charts liegt jetzt zwischen 1.875 $ und 1.850 $, eine weitere, allerdings entscheidende dann bei rund 1.775 $. Sollte diese nicht halten, wäre es das Ende des seit beinahe 12 Monaten andauernden Aufwärtstrends. Dann gäbe es bis in den Bereich von 1.600 $ je Unze hinein nicht mehr viel Unterstützung, dies dürfte so manchen Investor und Spekulanten ins Grübeln bringen. Noch ist es aber nicht soweit und der Umstand, dass die Industrie einen Rückschlag erst einmal für ordentliche Käufe nutzen sollte, wird einen so deutlichen Einbruch kurzfristig wohl auch nicht zulassen.

Aber auch schon ein mehr oder weniger sanfter Rückgang des Platinpreises wäre trotzdem Balsam auf die Seelen der Autohersteller und anderer industrieller Verbraucher. Besonders erstere sehen sich nicht nur mit hohen Rohstoffkosten, sondern auch mit in einigen Märkten kollabierenden Autoverkäufen konfrontiert. In dieser Woche wurden hierzu einige neue Zahlen veröffentlich, Details sind unter den Links auf Seite 4 zu finden.

Was die Minen betrifft war es in dieser Woche vergleichsweise ruhig, lediglich die Minengesellschaft Aquarius machte zweimal von sich reden. Während es in der laufenden Produktion zu einem wilden Streik kam, der 1.300 Unzen Platinmetalle kostete, gab die Gesellschaft heute bekannt, dass man die Genehmigung erhalten habe, für 420 Mio. Rand 50% der Juniorminengesellschaft Platinum Mile Resources zu übernehmen.


Palladium

Das Palladium fiel am letzten Freitag zu Beginn der New Yorker Handelszeit auf 419 $ zurück und folgte damit der allgemeinen Tendenz, die schon seit dem Donnerstagmorgen von Gold und Platin vorgezeichnet worden war.

Auf dem Tiefstkurs kam es allerdings zu einem Anstieg der industriellen Nachfrage und der Preis stieg rasch wieder auf über 430 $ an.

Beflügelt worden sein dürfte der Nachfragesprung auch durch die Tatsache, dass das Palladium gegen Euro vergleichsweise günstig war. Außer im Januar hatte das Metall nur im Mai kurz unter 270 € je Unze gelegen.

Industriellen Endverbrauchern empfehlen wir weiterhin mit Hilfe von Kauf-Orders die Vorräte auszubauen, bzw. Preissicherungsgeschäfte abzuschließen. Geeignete Niveaus könnten gegen Euro zwischen 250 € und 270 € liegen, auf Dollar-Basis zwischen 370 $ und 390 $ je Unze.

Die Nachrichtendecke beim Palladium war in der letzten Woche eher dünn, lediglich die andauernden Übernahmespekulationen um Norilsk Nickel sorgten einmal mehr für neue Schlagzeilen (siehe auch Link auf Seite 4).


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Die angespannte Ruhe bei den anderen Edelmetallen hat dafür gesorgt, dass das Rhodium die magische Marke von 10.000 $ je Unze bisher nicht erreichen konnte. Statt dessen kam in den letzten Tagen von Händlern und Investoren etwas Verkaufsinteresse auf, mit dessen Hilfe die anhaltenden Käufe der Industrie aus Asien und Nordamerika bedient werden konnten.

Sollte es zu einem Einbruch bei den anderen Edelmetallen kommen, ist nicht auszuschließen, dass sich das Rhodium trotz der fundamental eher guten Ausgangslage dieser Entwicklung anschließen wird und so die 10.000 $-Grenze erst einmal nicht erreicht wird.

Iridium ist weiter gesucht, aber der anhaltende Abbau von vorhandenen Altbeständen verhindert bislang einen Preisanstieg.

Das Ruthenium dagegen ist und bleibt das schwarze Schaf in der Platinmetall-Familie. Mangelnde Nachfrage sorgt für einen andauernden Preisdruck, das Metall handelte im internationalen Markt zuletzt noch einmal deutlich tiefer bei unter 300 $ je Unze.


© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH












Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.
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