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Energie: Rekordjagd setzt sich fort

09.06.2008  |  Frank Schallenberger
Dollarschwäche und politische Spannungen treiben Ölpreis

Die Rekordserie beim Ölpreis hat sich auch der abgelaufenen Woche fortgesetzt. Mit knapp 140 US-Dollar verzeichneten Brent und WTI neue historische Höchststände. Ein wesentlicher Preistreiber war einmal mehr der US-Dollar, der zum Ende der vergangenen Woche gegenüber dem Euro rund 3% verlor. Trotz der neuerlichen Verteuerung des Öls wiederholte die OPEC, dass der Markt ausreichend versorgt sei und gab die Schuld für den Preisanstieg politischen Spannungen und den Spekulanten.

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Beim ersten Punkt hat die OPEC vermutlich nicht unrecht, denn die verschärfte Tonart von Israel gegenüber dem Iran hat sicher auch zur jüngsten Ölhausse beigetragen. Der zweite Punkt wird aber keinesfalls durch die Daten belegt. Nach der aktuellen CFTC-Statistik liegt die Netto-Long-Position der Spekulanten bei lediglich 28.300 Kontrakten, was in etwa einem Drittel der weltweiten Tagesproduktion entspricht. Diese Position liegt mit auf dem niedrigsten Niveau der letzten 15 Monate. Auch das Open Interest für WTI liegt mit aktuell 1,35 Mio. Kontrakten unweit der Tiefpunkte der letzten Monate. Mit über 1,55 Mio. Kontrakten lag die Zahl der ausstehenden Kontrakte im Juli, September und November 2007 deutlich höher.

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OPEC-Position unverändert

Kurzfristig besteht durchaus die Chance, dass sich die Preise vom aktuellen Niveau wieder etwas ermäßigen. Schließlich signalisiert der Abstand zur 200-Tage-Linie bei Brent mit mehr als 40 USD eine starke Überkauftheit des Marktes. Mittelfristig wird man sich vermutlich an das hohe Preisniveau gewöhnen müssen. Denn auf der Angebotsseite tut sich nicht viel.

Die OPEC bleibt dabei, sich erst Anfang September wieder mit dem Thema Quotenerhöhung zu beschäftigen. Und die Nachfrage in Asien absorbiert immer mehr des frei verfügbaren Öls. Von rund 39 Mio. Barrel, die täglich exportiert werden, dürfte im laufenden Jahr etwa jedes siebte Fass nach China und Indien gehen. Im Jahr 2000 benötigte diese Region lediglich jedes zehnte Fass, im Jahr 1995 sogar nur jedes zwanzigste Fass. Schreibt man die Dynamik in Asien mit den aktuellen Wachstumsraten fort, wird im Jahr 2015 bereits jedes dritte Fass nach China und Indien exportiert - im Jahr 2020 sogar jedes zweite Fass.

Auch wenn das Expansionstempo in Asien zukünftig weniger rasant ausfallen wird, dürfte die Ölförderung Probleme bekommen, mit der Nachfrage mitzuhalten. Weiter steigende Ölpreise sind daher auf Sicht der nächsten Jahre vermutlich vorprogrammiert.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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