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Rohöl - Alles auf short?

07.07.2008  |  Marc Nitzsche
Der Rohölpreis hat in der letzten Woche ein neues Hoch bei über 145 USD erreicht und viele Anleger stellen sich die Frage, ob man nun endlich short gehen sollte um die oft geglaubte Korrektur zu handeln. Diese Einstellung war auch am Wochenende auf der Tradingexpo in Aschaffenburg zu sehen auf der sowohl Privat- als auch institutionelle Händler zu finden waren.

Aufgrund des bereits am Donnerstag stattgefundenen Rohstoff Trader Seminars, konnten wir viele Gespräche mit unseren Lesern als auch mit anderen Händlern führen. Die Meinung vieler Leute egal ob Profi oder Privatmann war, dass der Ölpreis fallen muss. Es wurden zahlreiche Gründe hierfür genannt, angefangen bei alternativen Energien über eine Produktionsausweitung seitens der OPEC sowohl als auch ein mögliches Eingreifen der Regierungen um die Preise zu deckeln. Aufgrund meiner Handelserfahrung von bald acht Jahren im Futures & Optionsmarkt kann ich allerdings sagen, dass ein Top niemals gebildet werden wird wenn alle dieser Meinung sind. Vor allem aus stimmungstechnischer Sicht kann am Markt momentan nicht von einer Übertreibung die Rede sein.

Wirft man beispielsweise einen Blick auf die wöchentlich veröffentlichten Commitment of Traders Daten, die einen Einblick in die Positionierung der kommerziellen Händler aber auch der Hedge Fonds und Kleinstspekulanten gewähren, ist keine Übertreibung zu sehen. Gerade die Auflistung der Positionierung der Klein- und Kleinstspekulanten zeigt, dass diese sehr stark auf der Shortseite vertreten sind und damit als Kontraindikator verwendet werden können.

Des Weiteren befindet sich der Rohölpreis in einem sehr starken und vor allem langfristigen Aufwärtstrend, untermauert durch eine Vielzahl an geopolitischen Spannungen. Abgesehen davon gleichen sich Angebot und Nachfrage momentan in etwa aus, wobei hier kein Spielraum für einen größeren Produktionsausfall gegeben ist. Auch die Spannungen zwischen Israel und dem Iran machen den Händlern Sorgen und treiben den Kurs voran. Laut Aussagen des amerikanischen Pentagons soll ein Militärschlag Israels gegen Urananreichungsanlagen des Irans in diesem Jahr noch möglich sein. Da der Iran ein bedeutender Erdölexporteur ist, dürfte der Preis anschließend noch viel weiter ansteigen als es viele jemals gedacht hätten.

Abschließend ist an dieser Stelle auch zu erwähnen, dass es sinnlos und ineffizient erscheint, mittels einer Shortposition eine Korrektur von zehn US Dollar zu handeln, während im Gegensatz dazu 30 bis 40 USD verdient werden können, wenn man einen Einstieg in den Trend findet. Wir halten deswegen lieber nach Einstiegsgelegenheiten bei Rücksetzern Ausschau und nicht nach kurzen Trades in Korrekturen.


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader







Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de
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