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Energie: Same procedure as every week …

07.07.2008  |  Frank Schallenberger
Jede Woche bringt neue Rekorde

Am Ölmarkt hat man sich fast schon daran gewöhnt: In jedem Wochenrückblick wird automatisch über neue Rekordhochs an den Märkten geschrieben. So auch in der abgelaufenen Woche. Brent stellte die neue Höchstmarke bei fast 147 Dollar pro Barrel auf. Der Abstand des Preises zur 200-Tage-Linie hat ebenfalls einen neuen Rekord erreicht. Mit 47 Dollar liegt die Abweichung so hoch wie noch nie und signalisiert weiterhin eine starke Überhitzung des Marktes. Zur Ölrallye beigetragen hat zum einen der Greenback, der im Wochenverlauf bis auf 1,59 Dollar/Euro zurückfiel. Zum anderen sorgte die anhaltende Krise zwischen Israel und dem Iran als zweitgrößtem Ölproduzenten der OPEC für steigende Notierungen.

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Fundamentaldaten unterstützen Hausse

Auch von fundamentaler Seite kamen zuletzt bullishe Nachrichten. Beispielsweise ermäßigten sich die USÖllager auch in der abgelaufenen Woche. Der Lagerabbau hat dabei in diesem Jahr bereits Anfang Mai eingesetzt. Im saisonalen Verlauf der letzten zehn Jahre ist dies ungewöhnlich früh. Typischerweise beginnt der Abbau der Lager erst dann, wenn die Hurrican Saison und die als "Driving season" bekannte Ferienzeit eingesetzt haben. Zudem trug der jüngste Medium-Term Oil Market Report der IEA dazu bei, das Preisniveau bei Öl nochmals zu erhöhen. Die IEA geht davon aus, dass die weltweite Angebotskapazität im Jahr 2012 bei nur noch 95,3 Mio. Barrel pro Tag (mbpd) liegen wird. Dieser Wert liegt 2,7 mbpd unter der bisherigen Prognose.

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Insbesondere die Nicht-OPEC-Staaten dürften kaum noch in der Lage sein, ihre Förderung nennenswert auszuweiten. In der Periode 1998-2003 konnten die Nicht-OPEC-Länder die Produktion noch um 4,5 mbpd ausweiten, im Zeitraum 2003-2008 dürfte der Zuwachs auf 2,1 mbpd schrumpfen. Und für die Periode 2008-2013 wird nur noch ein Plus von 1,2 mbpd erwartet. Im selben Zeitraum wird der OPEC auch nur eine Förderausweitung von insgesamt gut 1 mbpd zugetraut. In der Summe dürfte dies kaum ausreichen, um die weiterhin starke Nachfragedynamik wie z.B. in China zu kompensieren. Immerhin soll die weltweite Nachfrage laut IEA von 2008 bis 2012 um jährlich 1,5 mbpd zulegen. Zudem zeigt die aktuelle politische Diskussion um Biokraftstoffe, dass diese nicht unbegrenzt die Lücke zwischen Ölangebot und Ölnachfrage füllen können. Kurzfristig sind Rücksetzer beim Ölpreis zwar denkbar (siehe 200-Tage-Linie). Mittelfristig stehen die Zeichen jedoch weiter auf Plus.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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