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Industriemetalle: Dollarhausse setzt Preise unter Druck

01.09.2008  |  Frank Schallenberger
Dollar weiter fest

In den letzten Tagen hat einmal mehr der US-Dollar die Preisentwicklung an den Basismetallmärkten beeinflusst. Gegenüber dem Euro hat der Greenback mittlerweile wieder das 6-Monatshoch bei 1,4570 angepeilt - entsprechend quittierten Kupfer und Co. den neuerlichen Höhenflug der US-Währung mit Preisabschlägen.

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Nickel mit Hybrid-Phantasie

Größere Preisabschläge waren zuletzt bei Nickel zu beobachten. Neben dem stärkeren Dollar drückten insbesondere die höheren Lagerbestände an der LME auf die Preise. Dort stiegen die Nickelbestände auf ein Viermonatshoch von mehr als 48.000 Tonnen an. Die Nickelbestände bewegen sich damit in etwa auf dem selben Niveau wie zu Beginn des Jahres. Leicht bearishe Nachrichten kamen von der Angebotsseite. Die brasilianische CVRD gab bekannt, im Herbst eine neue Mine in Neukaledonien mit einem maximalen Output von 60.000 Tonnen pro Jahr in Betrieb zu nehmen.

In Anbetracht eines jährlichen weltweiten Outputs von 1,4 Mio. Tonnen erscheint die geplante Produktionsmenge recht ambitioniert. Allerdings dürfte dieser Output frühestens in einigen Jahren realisiert werden. Zudem zeichnet sich mittelfristig ein immer höherer Nickelbedarf bei der Fertigung von Hybrid-Fahrzeugen ab. Die Batterien der Hybrid-Fahrzeuge basieren auf Nickel und benötigen pro Stück rund 15 kg bis 18 kg des Metalls. Sowohl Honda als auch Toyota haben bereits angekündigt, in den nächsten Jahren rund 10% ihrer Fahrzeuge auf Hybrid-Basis umzustellen. Die potenzielle Nachfrage von dieser Seite sollte das zusätzlich Nickelangebot von CVRD mehr als kompensieren.

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Sentiment bei Kupfer bleibt verhalten

Ähnlich wie bei Nickel sind auch die Kupferbestände an der LME zuletzt auf den höchsten Stand seit Februar gestiegen. Allerdings liegen die Bestände immer noch deutlich unter dem Niveau zu Beginn des Jahres. Die höheren Lagerbestände haben aber dafür gesorgt, dass die Backwardation bei Kupfer wieder schwächer geworden ist. Mitte Juli lagen die Kassapreise noch 241 Dollar über den Dreimonatspreisen. Das entsprach in diesem Laufzeitbereich der stärksten Backwardation seit drei Jahren. Mittlerweile hat sich die Prämie auf nur noch 42 Dollar reduziert. Von fundamentaler Seite kamen zuletzt bei Kupfer deutlich bullishe Nachrichten. Im weltweit größten Förderland Chile ging der Output im Juli gegenüber dem Vorjahr um 5,5% zurück. Die Tatsache, dass diese Nachricht den Kupferpreis nicht deutlich anziehen ließ, spricht für ein weiter verhaltenes Sentiment am Markt. Kurzfristig sind daher deutliche Preisschübe bei Kupfer nicht zu erwarten.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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