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Energie: Bärenmarkt weiter intakt

10.09.2008  |  Frank Schallenberger
Im Zweifel abwärts

Der Ölpreis hat seinen seit Mitte Juli währenden Abwärtstrend auch in den letzten Tagen fortgesetzt. Selbst die deutlich überdurchschnittliche Hurrikan-Saison bringt die Preise nicht nach oben. Ganz im Gegenteil: Als bekannt wurde, dass Hurrikan “Gustav“ die Küste von Louisiana “nur“ als Hurrikan der Kategorie 2 erreicht, stürzte der Ölpreis innerhalb kürzester Zeit um rund 5 Dollar ab. “Gustav“ hatte in den Tagen zuvor den Ölpreis kaum nennenswert ansteigen lassen. Dabei wurde die Förderung im Golf von Mexiko zeitweise eingestellt und auch ein Großteil der Raffinerien wurde heruntergefahren. Dennoch brach der Ölpreis deutlich ein, als absehbar war, dass die Schäden weniger schlimm ausfallen würden, als teilweise befürchtet. Der Bärenmarkt ist offensichtlich immer noch intakt: Tendenziell bullishe Nachrichten bringen die Preise kaum nach oben, während bearishe Nachrichten deutliche Preiseinbrüche nach sich ziehen.
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September weiter stürmisch

Dennoch macht der September seinem Ruf als stürmischer Monat alle Ehre, so dass sich die Bären am Ölmarkt nicht zu sicher fühlen sollten. Der Hurrikan “Ike“ dürfte Ende nächster Woche die US-Küste erreichen. Der Tropensturm “Josephine“ befindet sich bereits in seinem Schlepptau. Weitere Störungen der Ölförderung und -verarbeitung im Golf von Mexiko sind damit sehr wahrscheinlich.

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Nagelprobe für den Bärenmarkt

Die OPEC-Konferenz am 9. September dürfte sich als Nagelprobe für den Bärenmarkt erweisen. Eine Kürzung der Förderquoten ist wahrscheinlich. Saudi-Arabien hatte zuletzt den Output auf den höchsten Stand seit 27 Jahren getrieben und damit die freien Kapazitäten auf weniger als 1 Mio. Barrel pro Tag (mbpd) reduziert. In Anbetracht des wieder niedrigeren Ölpreises dürften die Saudis diesen Schritt rückgängig machen. Nicht zuletzt auch deshalb, um mit höheren freien Kapazitäten flexibler zu werden. Eine Kürzung des Outputs um 0,5 mbpd dürfte vom Markt als neutral für den Ölpreis betrachtet werden. Ohne eine Kürzung des Outputs wird vermutlich ein Test der 100-Dollar-Marke erfolgen. Die Bären am Ölmarkt müssen sich vermutlich erst bei einer Förderkürzung von 1 mbpd oder mehr Sorgen machen, da dann - selbst im aktuellen bearishen Umfeld - Preisaufschläge bei Brent & Co. wahrscheinlich wären.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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