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Energie: Brent auf 8-Monatstief

07.10.2008  |  Frank Schallenberger
Strohfeuer ist erloschen

Die starke Aufwärtsbewegung, die den Ölpreis Mitte September in kurzer Zeit um rund 30 Dollar ansteigen ließ, hat sich als Strohfeuer entpuppt. Mittlerweile ist der Preis für die Nordseesorte Brent sogar unter die Marke von 90 Dollar gefallen und hat das tiefste Niveau seit acht Monaten erreicht. Als ein Faktor für fallende Ölpreise hat sich der wieder stärkere Dollar erwiesen. Die Korrelation zwischen dem Dollar und dem Ölpreis hat sich in den letzten Wochen stark erhöht. Immerhin erreichte der Greenback jüngst ein 13-Monatshoch gegenüber dem Euro, so dass von dieser Seite Verkaufssignale für Brent und Co. generiert wurden. Zudem lässt die anhaltende Krise des Finanzsektors die konjunkturellen Perspektiven für Europa und die USA von Tag zu Tag düsterer erscheinen und setzt den Ölpreis ebenfalls unter Druck. Auf dem aktuellen Preisniveau dürfte selbst eine stärkere Wachstumsabschwächung in der bisher weitgehend krisenresistenten Region Ostasien eingepreist sein.

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Ostasien als Fels in der Brandung?

Diese Einschätzung könnte sich jedoch als vorschnell erweisen. Immerhin geht die Asian Development Bank (ADB) in ihrer jüngsten Prognose für die Region weiterhin von einem Wachstum in China von 10,0% im laufenden und 9,5% im kommenden Jahr aus. Die gesamte Region "Emerging East Asia" soll nach der Schätzung der ADB im Jahr 2008 mit 7,5% und im Jahr 2009 mit 7,2% zulegen. Sofern diese Prognosen aufgehen, dürften die zu erwartenden soliden Fundamentaldaten aus Asien in den nächsten Wochen dazu beitragen, den Preisverfall bei Öl zu stoppen.

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Stopp des Preisverfalls nicht unwahrscheinlich

Einige weitere Argumente sprechen dafür, dass die Preiserosion demnächst zum Halten kommen könnte. So liegen die US-Benzinlager mehr als 4% oder 8 Mio. Barrel unter dem tiefsten Niveau der letzten zehn Jahre. Die hurrikanbedingte niedrige Auslastung der USRaffinerien macht wenig Hoffnung auf ein schnelles Auffüllen der Lager, so dass sich Benzin demnächst als Preistreiber erweisen könnte. Auch der Abstand zur 200-Tage–Linie deutet auf ein Ende des Abwärtstrends hin. Der Indikator liegt mit -20 Dollar in etwa dort, wo der Preisrutsch Anfang des Jahres 2007 zum Halten kam. Schließlich könnte auch die OPEC für eine Stabilisierung der Preise sorgen. So hält der iranische Ölminister Nozari Ölpreise unter 100 Dollar für zu niedrig. Damit dürfte er in der OPEC nicht alleine stehen.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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