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Industriemetalle: Metallpreise fallen auf Rezessionsniveau

07.10.2008  |  Sven Streitmayer
Metallpreise markieren mehrjährige Tiefstände

Wenn die vergangene Woche eine Erkenntnis gebracht hat, dann diese: auch die Rohstoffmärkte preisen inzwischen eine globale Rezession ein. So verzeichneten alle vier “großen“ Rohstoffindizes (RJ CRB, DJAIG, S&P GSCI und RICI) in den letzten fünf Handelstagen Verluste von mehr als 10%! Es dürfte daher kaum überraschen, dass auch die Wochenbilanz für die Basismetallmärkte einem Crashbericht gleichkommt. Kupfer fiel binnen fünf Tagen um 11% auf den tiefsten Stand seit Februar 2007. Blei und Nickel ermäßigten sich gegenüber der Vorwoche um 12% bzw. 11%. Letzteres Metall markiert damit ein 2 ½-Jahrestief. Die Notierungen von Zink und Aluminium gaben um 6% bzw. 10% auf den jeweils tiefsten Stand seit knapp drei Jahren nach.
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Finanzkrise, Rezessionsszenarien, Dollar-Stärke

Mit diesen drei Schlagworten lässt sich der aggressive Sell-Off der letzten Woche subsumieren. Zwar wurde das umstrittene 700 Mrd. USD schwere Rettungspaket für den US-Finanzsektor von den Abgeordneten schließlich doch noch durchgewunken. Doch machten spätestens die Ereignisse um HRE, Fortis und Co. deutlich, dass die Finanzkrise längst zu einem globalen Problem geworden ist, womit das neue US-Gesetz allenfalls etwas Linderung, nicht jedoch eine schnelle Lösung bringen kann. Aus Sicht der Metallmarktakteure noch gravierender waren indes die Meldungen von der “Konjunkturfront“. So deutet der regelrechte Absturz der Indikatoren für das verarbeitende Gewerbe, sowohl in den USA (ISM Index) wie auch in der Eurozone (Markit PMI), auf eine deutlich raschere Eintrübung der weltwirtschaftlichen Wachstumsperspektiven hin wie zuvor gemeinhin erwartet. Ebenfalls kontraproduktiv für die Nachfrage nach Metallen und anderen in Dollar fakturierten Rohstoffen erweist sich die derzeitige Stärke der US-Währung. Zum Wochenschluss war der “Greenback“ auf ein 13-Monatshoch ggü. dem Euro gestiegen.

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Metallpreisprognosen gesenkt

Vor dem Hintergrund der dramatischen Zuspitzung der Finanzkrise, dem Exit zahlreicher großer Rohstoffmarktakteure (Ospraie, Lehman, UBS) und der rapiden Verschlechterung der Konjunkturaussichten haben wir unsere Metallpreisprognosen erneut auf den Prüfstand gestellt. Vom aktuellen Stand aus gesehen haben die meisten Basismetallpreise u.E. kaum mehr Spielraum nach unten, da sie größtenteils bereits ein Niveau erreicht haben, bei dem die Anbieter am oberen Ende der Kostenkurve nicht mehr länger ökonomisch produzieren können (Abb. rechts). In Anbetracht der Nachfrageschwäche hat sich jedoch auch der Spielraum nach oben deutlich eingeengt, so dass wir unsere Preisziele auf Sicht von bis zu 12 Monaten reduzieren mussten.

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© Sven Streitmayer
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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