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Industriemetalle: Schwarze Woche an den Metallmärkten

13.10.2008  |  Sven Streitmayer
LME crasht, Kupferhandel in Shanghai ausgesetzt

Die Hysterie an den globalen Aktienmärkten hält auch an den Metallmärkten in London, New York und Shanghai weiter Einzug. So war die vergangene Handelswoche erneut von massiven Verlusten gekennzeichnet. In Shanghai, wo die zweitgrößte Kupferbörse der Welt ihren Sitz hat, wurde der Handel mit dem roten Metall am Donnerstag sogar komplett ausgesetzt, nachdem die Kupferkontrakte von Montag bis Mittwoch jeweils mit dem maximal möglichen Tagesverlust von 6% (Limit Down) aus dem Handel gegangen waren. An der LME in London brach der Kupferpreis um 20% auf unter 5.000 USD/t ein. Angesichts der täglichen Flut von Hiobsbotschaften erscheint ein Ende der Abwärtsspirale derzeit nur schwer vorstellbar. Nichtsdestotrotz ist der dramatische Ausverkauf u.E. inzwischen weit über das Ziel hinausgeschossen (siehe auch RSI-Charts S. 2).

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INSG: Nickelmarkt mit Angebotsüberschuss in 2009

In der vergangenen Woche stellte die International Nickel Study Group (INSG) im Rahmen ihrer alljährlichen Herbsttagung in Lissabon ihre Prognose für den Weltnickelmarkt im kommenden Jahr vor. Demzufolge übersteigt das Nickel-Angebot (1,55 Mio. t) im Jahr 2009 die Nachfrage (1,44 Mio. t) um 110.000 t, nach einem Angebotsüberschuss von geschätzten 30.000 t im laufenden Jahr. An der Londoner Metallbörse geriet der Nickelpreis daraufhin weiter unter Druck und fiel erstmals seit Ende 2005 wieder unter die Marke von 12.000 USD/t. Das große Fragezeichen hinter der INSGPrognose, die keine Anpassung um mögliche Produktionsstörungen bzw. -kürzungen beinhaltet, ist u.E. die zugrunde gelegte Angebotsausweitung von rund 10 %. Denn vor dem Hintergrund des aktuellen Preisniveaus erscheint es mehr als fraglich ob die für 2009 geplanten Großprojekte tatsächlich auch an den Start gehen.

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IWF revidiert Konjunkturprognosen nach unten

Einen Beitrag zu der ohnehin düsteren Stimmung an den Metallmärkten leistete zuletzt auch der Internationale Währungsfonds mit der Revision seiner Konjunkturprognosen für 2008 und 2009. Für die USA und Euroland erwartet der IWF (nach kräftigen Prognosekürzungen) für 2009 de facto Nullwachstum (0,1% bzw. 0,2%). Die aufstrebenden Schwellenländer Asiens sieht der Fonds hingegen weiterhin vergleichsweise robust wachsen. So kommt China nach Ansicht der IWF-Ökonomen im kommenden Jahr immer noch auf ein BIPWachstum von 9,3%. Zwar werden schwächere Exporte das Wirtschaftswachstum im Vergleich zu 2008 (9,7% erwartet) etwas reduzieren. Einen Konjunktureinbruch wird es aber, nicht zuletzt aufgrund eines regen privaten Konsums, nicht geben.

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