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Energie: OPEC im Fokus

27.10.2008  |  Frank Schallenberger
OPEC kürzt Förderquoten

Ende letzter Woche fand in Wien die 150. OPECKonferenz statt, doch von Feierstimmung unter den Teilnehmern kann trotz des "Jubiläums" keine Rede sein. Im Gegenteil - die Teilnehmerstaaten sahen sich zuletzt mit einem rapiden Ölpreisverfall konfrontiert. Seit Mitte Juli hat sich beispielsweise Brentöl um etwa 85 Dollar ermäßigt - dies entspricht einem Minus von rund 60%. Die OPEC hat eine Kürzung der Förderquoten um 1,5 Mio. Barrel pro Tag (mbpd) beschlossen, die ab 1. November umgesetzt werden soll. Sofern dieser Beschluss von den Mitgliedern des Kartells umgesetzt wird, dürfte die OPEC-Förderung auf den tiefsten Stand seit fast zwei Jahren zurückfallen.

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OPEC-Entscheid kurzfristig ohne Auswirkungen

Kurzfristig dürfte der OPEC-Entscheid nicht in der Lage sein, den starken Abwärtstrend am Ölmarkt zu stoppen. Bis sich eine Veränderung der Angebotsrelation am Markt niederschlägt, dürfte noch einige Zeit verstreichen. Zudem ist zu erwarten, dass die Auswirkungen der Finanzkrise und die damit verbundenen Faktoren wie z.B. die starke Aufwertung des Dollars oder die Verschlechterung der weltweiten konjunkturellen Rahmenbedingungen eine kräftige und nachhaltige Gegenbewegung beim Ölpreis verhindern.

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Angebotsverknappung wird mittelfristig zu steigenden Preisen führen

Mittelfristig wird die jetzt eingeläutete Angebotsverknappung jedoch unweigerlich zu steigenden Ölpreisen führen. Alleine die OPEC dürfte im November rund 2 mbpd weniger fördern als im Sommer. Zudem dürften aus heutiger Sicht weitere Förderkürzungen von ca. 1 mbpd noch in diesem Jahr beschlossen werden, sofern die Bodenbildung des Ölpreises bei 60 Dollar nicht gelingt. Daneben werden aktuell Investitionen in neue und bestehende Explorationsprojekte sowie in Raffinerien aufgeschoben oder gestrichen. Neben der Verknappung auf der Angebotsseite dürfte die Nachfrage nach Öl nicht so stark nachlassen, wie am Markt befürchtet. Sowohl die OPEC als auch die EIA gehen für 2009 von einer Nachfragesteigerung gegenüber 2008 von 0,8 mbpd aus. Auch wenn diese Zahlen in dennächsten Wochen vermutlich nach unten korrigiert werden, ist ein Nachfrageeinbruch auch im nächsten Jahr sehr wahrscheinlich nicht zu befürchten. Preissteigerungen am Ölmarkt sind damit vorprogrammiert,
sobald sich die Turbulenzen an den Finanzmärkten legen.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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