Der Kupferpreis konnte sich in den vergangenen Wochen auf hohem Niveau behaupten. Seit Mitte Oktober notiert das rote Metall in einer Handelsspanne von 6.100 USD/t bis in der Spitze knapp 6.700 USD/t (13-Monatshoch). Gegenüber dem Jahresbeginn steht für LME-Kupfer damit ein Preiszuwachs von 3.500 USD (2.300 EUR) bzw. 120% (110%) zu Buche. Als Haupteinflussfaktoren lassen sich derzeit weiter v.a. Finanzmarktentwicklungen (Aktien, EURUSD) identifizieren, welche sich über die Investmentnachfrage auf die Metallmärkte auswirken. Im physischen Geschäft schreitet die Erholung insbes. in den USA und Europa indes langsam und von einem niedrigen Niveau aus voran. Zugleich zeichnet sich in China eine Normalisierung der zuvor exorbitant hohen Kupfernachfrage ab.
Lagerbestände der Metallbörsen stark gestiegen
Der geringere Bedarf aus dem Reich der Mitte i.V.m. den üblichen Saisoneffekten im letzten Quartal eines Jahres spiegelt sich auch in den Kupferbeständen der Metallbörsen wider, die zuletzt einen deutlichen Zuwachs zu verzeichnen hatten. So registrierten die weltweiten Lagerhäuser der LME in den vergangenen drei Monaten einen Anstieg der Kupferbestände um mehr als 100.000 t (+36%) auf den höchsten Stand seit Anfang Mai (ca. 400.000 t). Eine ähnliche Entwicklung ist auch am chinesischen Markt zu beobachten, wo die von der Shanghai Futures Exchange gemeldeten Bestände bereits seit Ende April einen steigenden Trend aufweisen und zuletzt auf ein 5 ½-Jahreshoch geklettert sind (rund 100.000 t).
Im Vergleich zu früheren Rezessionsphasen ist das Niveau der Kupfervorräte an den Metallbörsen jedoch noch moderat. Zusammen mit der New Yorker Comex verfügen die drei großen Metallbörsen über Bestände mit einer Reichweite von etwa 12 Tagen gemessen am Weltverbrauch. In den Krisenjahren 2001/2002 belief sich der Wert im Hoch auf rund 32 Tage (allein LME und Comex).
Nach einem kurzen Ausflug in die Backwardation im September notierte Kupfer zuletzt wieder beständig in einem niedrigen Contango i.H.v. 0,3-0,5% (3MKasse), was auf eine ausreichende Verfügbarkeit hindeutet.
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