Ein Faktor, der die Metallmärkte im Gegensatz zu den Agrar- und Energierohstoffen wesentlich interessanter für Spekulanten macht, ist die Tatsache, dass es hier Lagerbestände gibt, welche direkten Einfluss auf den Preis des Metalls haben. Ob die Fundamentaldaten mit der Tendenz der Lagerbestände nun tatsächlich übereinstimmen, kann man meist erst einige Zeit später erkennen.
Dies wäre nun eigentlich alles noch nicht weiter schlimm, wenn nicht seit Jahren bekannt wäre, wie einfach diese Lagerhausstatistiken manipulierbar sind. Bereits 2005 haben US Hedge-Fonds-Manager darauf aufmerksam gemacht, dass Fonds gezielt Metall über Marktpreis an der Kasse erwerben um es ausliefern zu lassen. Dieses Material finden jedoch nie seinen Weg in die industrielle Verwendung wie es laut Statistik scheinen könnte, sondern wird einfach in einem nicht von den Börsen London, New York oder Shanghai überwachten Lagerhaus eingeliefert. De facto ist es somit für kapitalstarke Investoren leicht möglich mit der Lagerstatistik zu jonglieren. Darüber hinaus beträgt der Lagerbestand bei allen Metallen bis auf Aluminium weniger als 1 Mrd. USD, bei Blei gerade einmal 111 Mio. USD. Diese geringen Gegenwerte machen sie bereits für mittelgroße Investoren verletzbar.
So genannte “Rollrenditen“ bald Vergangenheit?
Das Schlagwort der “Rollrendite“, also der Erwerb eines Rohstoffes unter seinem Kassakurs, machte Rohstoffinvestments in den vergangen Jahren bekannt. Viele eifrige Analysten und Produktmanager entwarfen Strategien, die darauf abzielten mit Backwardation Geld zu verdienen. Es kamen sogar Strategien auf den Markt, die gänzlich auf die Backwardation als alles bestimmenden Indikator setzten. Doch wie es an den Märkten oft passiert, konnte der überwiegende Teil dieser Strategien in den vergangenen 18 Monaten maximal magere Renditen vorweisen. Grund dafür waren sich plötzlich verändernde Terminstrukturkurven.
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