Oil Markets Weekly


Der ohne größere Schäden vorüber gezogene Hurrikan Dean und ein überraschender Anstieg der US-Rohöl-Vorräte haben die Ölpreise in der vergangenen Woche erwartungsgemäß zunächst unter Druck gesetzt. Etwas stärkere Konjunkturdaten aus den USA sorgten dann jedoch für Hoffnung, dass die Auswirkungen der Hypothekenkrise vielleicht doch nicht so tiefgreifend sein könnten wie stellenweise befürchtet.

Zusammen mit Meldungen über Raffinerieausfälle führte dies zuletzt zu einer Erholung der Notierungen. Wir gehen davon aus, dass sich Brent und WTI zunächst in einer Range von 65 bis 72 USD bewegen werden. Die Risiken aus weiteren Stürmen sowie die Unsicherheit über die Produktionspolitik der OPEC limitieren jedoch das weitere Rückschlagspotenzial.

US-Lagerbestände
Die amerikanischen Rohöl-Lagerbestände sind in der vergangenen Woche überraschenderweise um 1,9 Mio. boe angestiegen. Ein leichter Rückgang der Raffinerieauslastung (-0,2 Prozentpunkte auf 91,6%) und ein kräftiger Anstieg der Importe (+0,9 Mio. bpd auf 10,8 Mio. bpd) waren für diese Entwicklung verantwortlich.
Obwohl zuletzt einige Meldungen über Raffinerieausfälle und Produktionskürzungen infolge des Hurrikans Dean über die Ticker liefen, rechnen wir nicht damit, dass damit der Abwärtstrend der vorangehenden sechs Wochen beendet ist. Vielmehr dürften die genannten Beeinträchtigungen nur kurzfristiger Natur sein, die zuletzt wieder gestiegenen Raffineriemargen einen Anreiz für höhere Produktionsraten bieten und die Importe aus Mexiko kurzzeitig sinken. Wir rechnen vor diesem Hintergrund für die kommenden Wochen wieder mit rückläufigen Bestandszahlen.

Bei den Benzin-Vorräten sorgten dagegen erneut gesunkene Importe für einen stärker als erwartet ausgefallenen Bestandsrückgang um 5,7 Mio. boe. Auch die überraschend auf das höchste Niveau des Jahres gestiegene Nachfrage von knapp 9,9 Mio. bpd (Vier-Wochen-Durchschnitt ggü. Vorjahr +0,3%) trug hierzu bei. Insgesamt zeigt diese Bestandsentwicklung damit zwar ein saisonal durchaus “normales“ Muster, befindet sich aber rund 2,3% unterhalb des Fünf-Jahres-Durchschnitts.
Angesichts des nahenden Endes der diesjährigen Feriensaison dürfte dies jedoch an den Märkten nicht als sonderlich problematisch aufgefasst werden. Mit einer saisonal sinkenden Benzinnachfrage rechnen wir für die kommenden Wochen vielmehr mit einer Stabilisierung oder gar einer leichten Verbesserung des Vorratsniveaus.