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Warum der Ölpreis wieder steigen wird

06.10.2014  |  Eugen Weinberg (Commerzbank)
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Die Ölexporte aus den Terminals im Süden, aus welchen 90% der irakischen Öllieferungen stammen, lagen in den ersten drei Wochen im September mit 2,6 Mio. Barrel pro Tag nur knapp unter dem im Mai verzeichneten Rekordniveau. Saudi-Arabien lässt derzeit noch keine Bereitschaft erkennen, sein Angebot zu reduzieren. Stattdessen hat der größte OPECProduzent die Preisdifferenzen für seine Ölsorten gegenüber den internationalen Benchmarks im November für alle Kunden noch einmal deutlich gesenkt. Sie liegen damit teilweise auf den Niveaus von Dezember 2008, also während der Zeit der Wirtschaftskrise 2008/09 (Grafik 2).

Wir haben daraufhin unsere Ölpreisprognose gesenkt und erwarten ein durchschnittliches Preisniveau für Brent von 99 USD je Barrel im vierten Quartal 2014 (bislang 107 USD je Barrel). Für 2015 rechnen wir mit einem durchschnittlichen Brentölpreis von 105 USD je Barrel (bislang 110 USD je Barrel). Wir gehen also nach wie vor von einem steigenden Brentölpreis aus. Denn auf Dauer dürften die OPEC-Länder im Hinblick auf ihre Staatsfinanzen einen Preis unter der wichtigen Marke von 100 USD je Barrel kaum hinnehmen. Einige OPEC-Länder mit hohen Break-even-Preisen (d.h. Ölpreise, bei denen der Staatshaushalt ausgeglichen ist) dürften bereits jetzt in Schwierigkeiten geraten.

Der Schlüssel für eine Produktionsdrosselung liegt allerdings in Saudi-Arabien und den anderen arabischen Golfanrainerstaaten, deren Breakeven-Preise noch knapp unter dem jetzigen Marktpreisniveau liegen. Diese Länder dürften eine Senkung des OPEC-Produktionsziels von derzeit 30 Mio. Barrel pro Tag bei der nächsten Sitzung Ende November mittragen. Die jüngste Preissenkung Saudi-Arabiens könnte dabei wie im Dezember 2008 eine Vorstufe zu einer Produktionskürzung sein.

Die von uns erwartete Preiserholung dürfte dadurch unterstützt werden, dass die spekulativen Finanzanleger ihre Netto-Long-Positionen bei Brentöl auf den niedrigsten Stand seit Sommer 2012 reduziert haben (Grafik 3). Die spekulativen Short-Positionen liegen inzwischen sogar auf einem Rekordniveau, was angesichts der zahlreichen Krisenherde und den damit verbundenen Risiken für das Ölangebot jederzeit zu einem merklichen Preisanstieg führen kann.

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