Wie schon in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres gleicht die Bleipreisentwicklung auch im laufenden Jahr weiter einer Achterbahnfahrt. Nach der scharfen Korrektur im vierten Quartal 2007 setzte das überwiegend in wiederaufladbaren Blei-Säure-Batterien verwendete Schwermetall Ende Januar zu einem erneuten Höhenflug an. Allein im Monat Februar verteuerte sich LME Blei um rund 20% auf knapp 3.500 USD je Tonne.
Als Impulsgeber für den neuerlichen Preisanstieg dienten die Produktionsausfälle in China, wo der heftige Wintereinbruch während des chinesischen Neujahrsfestes zahlreiche Raffinerien lahmgelegt hatte. Dennoch dürfte die jüngste Bleihausse weniger auf einer fundamentalen Einengung des Bleimarktes basieren, als vielmehr dem rasanten Zustrom spekulativen Kapitals geschuldet sein, was die Bewertungen aller Basismetalle im bisherigen Jahresverlauf pauschal nach oben trieb.
Aktuell zeigt der Preistrend bei Blei - nach mehreren drastischen Intraday-Einbrüchen um 5% und mehr - wieder scharf nach unten. Auch hier reflektiert der Bleipreis größtenteils die Entwicklungen am Gesamtmarkt, wo zuletzt wieder vermehrte Gewinnmitnahmen und Liquidationen aufgrund der Finanzmarktverwerfungen (Bear Stearns Bail-out) zu vermelden waren.
Globale Lagerbestände weitestgehend unverändert
Im Unterschied zur preislichen Dynamik entbehrt die Entwicklung der Lagerbestände seit einigen Wochen jeglicher Dramatik. Dies bestätigt uns in der Ansicht, dass derzeit hauptsächlich die Nachfrage zu Investmentzwecken die Richtung und Stärke der Preisbildung am Bleimarkt vorgeben. Die Bleibestände im globalen LME-Warenhaussystem belaufen sich auf rund 47.000 Tonnen und damit weiterhin auf einem Niveau, das kaum Spielraum lässt, um unerwartete Angebotsschocks abzufedern. Die aggregierten Lagerbestände bei westlichen Produzenten, Verbrauchern, Händlern und LME betrugen per Ende Februar rund 270.000 Tonnen – nahezu unverändert zu den Vormonaten.
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