Uran-Aktien

Viele dieser hervorragenden Geologen und Ingenieure mit Erfahrung im Uran-Geschäft sind tatsächlich ältere Jahrgänge, die aber den lukrativen Angeboten der Explorer und Minengesellschaften einfach nicht widerstehen können. Aber nicht nur diese Veteranen und Experten, sondern auch die Explorationsdaten von früheren Bohrungen und metallurgischen Analysen sind heute ein heißes Eisen in diesem Markt.
Von den 1960ern bis zu den frühen 1990ern wurden von einigen der größten Energiekonzerne dieser Zeit Milliarden von Dollars in die Exploration und Entwicklung von Uran-Beständen investiert. Große nordamerikanische Unternehmen wie Exxon, Conoco, Phillips, Westinghouse, Kerr McGee, Energy Fuels, United Nuclear, Union Carbide und viele andere hatten sprichwörtlich Lagerhäuser voll Daten über ihre Uran-Funde.
Manche dieser Funde waren teilweise oder zur Gänze potentielle wirtschaftlich nutzbare Bestände, aber bei den meisten kam man nicht weiter als zu ersten Bohrungen und vielleicht ersten Durchführbarkeits-Studien. Tatsache ist, dass diese Unternehmen angesichts der Uran-Baisse all ihre Uran-Projekte auflassen, als Verluste abschreiben und ihre Lagerhäuser voll Daten schließen mussten.
Der Großteil der weltweiten Uran-Exploration der letzten 50 Jahre geschah in den Vereinigten Staaten. Durch den Aufbau von Lagerbeständen für den Kalten Krieg und den steigenden Verbrauch für nukleare Stromerzeugung sahen viele der großen Energiekonzerne Uran als strategischen Rohstoff für ihre Unternehmen. Auch heute noch benötigen die USA jährlich etwa 45 Millionen Pfund Uran, um ihre 104 Reaktoren zu betreiben, die für etwa 20% der bundesweiten Stromversorgung aufkommen.
Aufgrund der Uranpreise auf ihrem historischen Tiefstand wurden aber auch diese großen Unternehmen aus dem Markt gedrängt und der US-amerikanische Uranmarkt trocknete aus. Interessanterweise wurden innerhalb der Grenzen der USA im letzten Jahr nur etwa 4 Millionen Pfund Uran produziert, womit 90% ihrer Nachfrage aus Lagerbeständen und Importen gedeckt wurden.
Aus diesem Grund haben viele der neuen Junior-Unternehmen, die in den letzten Jahren auf den Markt gekommen sind, die geschwächte US-amerikanische Uran-Industrie für ihre Positionierung gewählt. In den USA gibt es reichlich unterirdische Uran-Vorkommen und die Uranproduktion hat hier eine große Geschichte. Die Aufgabe dieser neuen Unternehmen ist es also, den ehemals viel versprechenden Uranmarkt zu neuem Leben zu erwecken.
Der andere wichtige Grund, warum diese Unternehmen die USA für ihre Geschäfte wählen, ist die historische Exploration und Entwicklung, die ich oben erwähnte. Wenn Uran-Bestände bereits entdeckt, entwickelt und in manchen Fällen auch schon abgebaut wurden, reduziert das die Eintrittsbarrieren in diesen sehr kapitalintensiven Markt gewaltig.
Diese historischen Daten sind wie Schatzkarten für die heutigen Uran-Firmen. Der schwierigste Schritt, um ein beliebiges Mineral auf den Markt zu bringen, ist es zu finden. Wenn diese Unternehmen also bereits die Karten und in vielen Fällen auch ein Bild von der Ausdehnung und Tiefe eines Bestandes haben, reduziert dies die hohen Kosten, die sonst für die Suche und Definition eines Bestandes aufgewendet werden müssten.
Die neuen Firmen im Uran-Sektor konnten diese historischen Explorationsdaten im Vergleich zu den Kosten einer komplett neuen Exploration zu einem wahren Spottpreis erwerben. Wenn über Explorations-Projekte historische Daten verfügbar sind, für die zusätzlich zu dem enormen Zeitaufwand hunderte Millionen Dollars ausgegeben wurden, bekommen diese Junior-Explorer eine fertige Basis, von der aus sie dort weitermachen können, wo ihre gescheiterten Kameraden aufgaben.
Wenn also die USA zur Heimat einer neuen Welle von Aktivitäten werden, die den früher dominanten Uran-Markt wieder neu beleben, entwickelt sich auch in anderen Teilen der Welt ein ähnlicher Trend. Wie Sie sich vorstellen können, investierte auch Russland von den 1960ern bis zu den 1990ern ein bisschen Geld und Zeit in die Exploration von Uran in ganz Asien. Viele Junior-Unternehmen finden exzellente historische Daten über Uran-Bestände, die bereits von den Russen exploriert oder sogar schon abgebaut wurden.