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Ölpreis tritt auf der Stelle, wir warten auf mehr Informationen

27.04.2009  |  Eugen Weinberg
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Lagerbestände in den USA bauen sich auf

Die aktuellen Daten zu den Lagerbeständen in den USA vom Mittwoch zeigen, dass sich die Lagerbestände sowohl von Rohöl als auch von den Ölprodukten gegenüber der Vorwoche weiter erhöht haben (siehe Grafik oben links). Die Lagerbestände an Rohöl erhöhten sich mehr als erwartet, da die Ölimporte deutlich anstiegen. Im Gegensatz zu den Erwartungen, dass eine geringere Produktion der Raffinerien zu einem Abbau der Lagerbestände für die Ölprodukte führen würde, stieg die Raffinerienauslastung an. Dies führte zu einem unerwarteten Anstieg sowohl der Benzin- als auch der Destillatelagerbestände. Die Nachfrage nach Ölprodukten bleibt weiterhin schwach und die Nachfrage der Raffinerien ist aufgrund geschrumpfter Raffinerie-Margen niedriger als im Vorjahr. In einem solchen Umfeld erscheint es besonders seltsam, dass die Ölimporte in die USA während der letzten Monate gestiegen sind (siehe Grafik oben rechts). Es scheint wenig sinnvoll, dass zusätzliche Mengen von Rohöl in die USA verschifft werden, wenn die Raffinerieauslastung im historischen Vergleich niedrig ist. Sollte dieses Ansteigen der Ölimporte etwa den Mangel an alternativen Abnahmemärkten reflektieren? Ein Mangel an alternativen Zielorten könnte darauf hindeuten, dass die globale Nachfrage noch wesentlich schwächer ist, als bisher angenommen.


Haben wir auf See gelagerte Ölmengen nicht berücksichtigt?

Die auf dem Lande befindlichen Öllagervorräte werden umfassend veröffentlicht und beeinflussen unser Verständnis der Marktveränderungen. Ölmengen, die auf See gelagert oder transportiert werden, sind sehr schwer zu erfassen. Frontline, einer der größten Tankschiffbetreiber weltweit, berichtete, dass sich gegenwärtig bis zu 100 Mio. Barrel Rohöl in Supertankern auf hoher See zur Lagerung befinden. Das ist mehr als je zuvor. Dank der Terminkurve im Contango ist es für größere Ölgesellschaften und Handelshäuser wieder lukrativ geworden, Öl günstig am Spotmarkt zu erwerben, zu lagern und zu höheren Preisen auf Termin zu verkaufen. Wir beobachten jedoch derzeit keinen Anstieg der Tankerraten, welche diese Behauptung bestätigt (siehe Grafik unten links). Darüber hinaus hat sich der Anreiz zur Lagerhaltung mit dem jüngsten Rückgang des Contango (siehe Grafik unten rechts) verringert. Ungewissheit dominiert.

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Fällt die Ölproduktion in den Nicht-OPEC Regionen schneller als wir dachten?

Ein Faktor, der die Ölpreise derzeit unterstützt, ist das schwache Angebotswachstum (wenn man überhaupt davon sprechen kann) in den Nicht-OPEC Staaten. Wir haben wie andere Marktbeobachter auch in den letzten Monaten unsere Erwartungen bezüglich der jährlichen Angebotsveränderung in den Nicht-OPEC-Staaten für 2009 nach unten revidiert. Dies liegt hauptsächlich in einer Verringerung der Produktion in den etablierten Förderregionen begründet, die deutlich stärker als erwartet ausgefallen ist. Es scheint, dass der Mangel an notwendigen Investitionen dafür verantwortlich ist. Man hat bisher angenommen, dass durch die niedrigen Ölpreise Investitionsentscheidungen beeinflusst werden, welche sich erst in drei oder mehr Jahren auf die Produktionsvolumina auswirken. Jedoch mehren sich derzeit Berichte darüber, dass die niedrigen Preise einen direkteren und unmittelbareren Einfluss auf die Produktion in den existierenden Ölfelder gehabt und das erwartete Wachstum der Produktion von Biokraftstoffen gedämpft hätten.





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