Analog zu Aktien-, Bond- und Devisenmärkten wird auch das tägliche Handelsgeschehen an den Metallmärkten derzeit völlig von den Entwicklungen der US-Kreditkrise überschattet. Die massiven Kursverluste an den verschiedenen Assetmärkten gleichen dabei einem Flächenbrand, der die Zentralbanken rund um den Globus zum Eingreifen gezwungen hat. Während bis vor kurzem noch der Begriff Überschussliquidität in aller Munde war, ist nun von Liquiditätsengpässen die Rede. Risikoreduzierung und -minimierung ist das neue Mantra der Investoren weltweit.
Industriemetalle am stärksten betroffen
Innerhalb des Rohstoffuniversums erlitten Industriemetalle die mit Abstand schwersten Einbußen. Der LMEX, der die wichtigsten in London gehandelten Basismetalle repräsentiert, verzeichnete in der vergangenen Woche einen Rückgang um 5,3%. Kupfer, die “Leitwährung“ der Basismetalle, verbilligte sich an der LME um rund 7% auf unter 7.000 USD pro Tonne, die niedrigste Notierung seit April 2007.
Die panikartigen Verkäufe am Londoner Metallmarkt lassen sich im Grunde auf zwei Motive reduzieren. Zum einen wächst die Befürchtung der Anleger, dass die Kreditkrise weitere Kreise zieht und so das Wachstum der Weltwirtschaft (und damit die Nachfrage nach Industriemetallen) stärker beeinträchtigen könnte. Die überschiessende Reaktion der Metallpreise ist dagegen vor allem auf den hohen Anteil spekulativer Marktteilnehmer zurückzuführen, die binnen kürzester Zeit ihre Long-Positionen schlossen, um die Mittel aus den Risikoaktiva abziehen zu können und frische Liquidität zu erhalten.
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